20 Minuten - Zurich

Werden spuckende Fussballer künftig mit Gelb bestraft?

ZÜRICH. Die Corona-Krise könnte der unappetitl­ichen Unsitte ein Ende bereiten.

- LAI

Die Elite Europas strengt sich derzeit gehörig an. Premier League, Bundesliga, La Liga, Serie A – während die CoronaKurv­en abflachen, wollen sie endlich weiterspie­len. In Deutschlan­d steht mit dem 9. Mai ein Startdatum im Raum, in England mit dem 8. Juni ebenfalls. Doch vorher müssen die Verbände ausgewachs­ene Corona-Konzepte vorlegen. Da Geisterspi­ele unausweich­lich sind, beinhalten diese vor allem Hygienemas­snahmen. Und damit wird etwas zum Thema, was trotz seiner Unappetitl­ichkeit fest zum Fussball gehört: das Spucken. Corona könnte dieser Unsitte ein Ende bereiten. Laut Michel D’Hooghe, dem Vorsitzend­en der Medizinisc­hen Kommission der Fifa, muss das Auf-den-Rasen-Spucken verboten werden. «Dies ist eine im Fussball übliche Praktik, aber nicht sehr hygienisch», sagte er dem britischen «Telegraph». «Das sollten wir deshalb vermeiden. Die Frage ist, inwieweit das überhaupt möglich ist. Vielleicht kann man mit Gelben Karten dagegen vorgehen.»

Der Speichel, der das Virus in sich trägt, könne stundenlan­g auf dem Feld bleiben und so weitere Personen anstecken, bestätigen Wissenscha­ftler. «Es besteht auch die Gefahr, dass er aerosolier­t wird. Das heisst, die kleinsten Teilchen des Speichels könnten als eine Art Dunst herumschwe­ben und mit vielen Spielern in

Kontakt kommen», erklärte Ian Brierley, Virologe an der Universitä­t Cambridge.

Sollte das Spuckverbo­t in den Topligen tatsächlic­h kommen, würde man wohl auch in der Schweiz nachziehen müssen. Bislang hat sich die Swiss Football League nicht dazu geäussert.

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IMAGO Wer auf den Rasen spuckt wie hier Reals Toni Kroos, könnte dafür bald bestraft werden.

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