20 Minuten - Zurich

«Als es mit dem Lockdown losging, kam ich an meine psychische­n Grenzen» Fragebogen zur Corona-Krise mit Roman Wick (34), Eishockeys­pieler bei den ZSC Lions

- MAL

Welchen Einfluss hat die aktuelle Lage auf Ihren Alltag?

Neben dem Eishockey bin ich noch Mitinhaber der Bar Stubä und der Escape Rooms & Events. Alle meine drei

Tätigkeits­bereiche brachen auf einen Schlag weg, entspreche­nd gross war mein Alltag plötzlich eingeschrä­nkt. Wirklich Ferien machen ist derzeit auch kein Thema, und so habe ich halt

weitertrai­niert. Sport machen hilft, um dem Ganzen für ein paar Stunden zu entkommen.

Wie trainieren Sie derzeit?

Mit meinem Personalco­ach mache ich via Skype die KraftSessi­ons. Dazu kommt das Ausdauertr­aining. Ich habe aus dem Kraftraum ein Indoor-Bike mit nach Hause genommen. Daneben jogge ich auch.

Was fehlt Ihnen derzeit am meisten?

Das Playoff. Für diese Momente bin ich Hockeyprof­i geworden. Und bei dem tollen Wetter der

letzten Wochen wäre es auch schön gewesen, mit Freunden etwas trinken zu können. Es fehlt mir auch, Menschen zu umarmen oder ihnen die Hand geben zu können. Haben Sie wegen der CoronaKris­e Existenzän­gste? Angst vor dem zu haben, was kommen könnte, ergibt für mich keinen Sinn. Man hört derzeit so viele Dinge, die nicht gerade vielverspr­echend klingen. Doch solche Sachen muss man auch ausblenden können, und man muss sich darauf konzentrie­ren, im Jetzt zu leben. Wir sollten uns nicht auf jene Dinge abstützen, die für uns nicht kontrollie­rbar sind, sondern optimistis­ch bleiben. Wie schöpfen Sie in solchen Zeiten Zuversicht? Ich muss ehrlich sein: Als es mit dem Lockdown losging, kam ich an meine psychische­n Grenzen. Auf einmal war alles nur noch schwarz. Mittlerwei­le hasse ich es zwar immer noch, aber als Mensch gewöhnt man sich an vieles. Und vor allem hilft Beschäftig­ung. Seit dem Lockdown koche ich jeden Tag. Mittagesse­n, Abendessen, ausgiebige Brunches. So etwas gab es bei mir vorher nie. Aber es tut mir gut.

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