«Als es mit dem Lockdown losging, kam ich an meine psychischen Grenzen» Fragebogen zur Corona-Krise mit Roman Wick (34), Eishockeyspieler bei den ZSC Lions
Welchen Einfluss hat die aktuelle Lage auf Ihren Alltag?
Neben dem Eishockey bin ich noch Mitinhaber der Bar Stubä und der Escape Rooms & Events. Alle meine drei
Tätigkeitsbereiche brachen auf einen Schlag weg, entsprechend gross war mein Alltag plötzlich eingeschränkt. Wirklich Ferien machen ist derzeit auch kein Thema, und so habe ich halt
weitertrainiert. Sport machen hilft, um dem Ganzen für ein paar Stunden zu entkommen.
Wie trainieren Sie derzeit?
Mit meinem Personalcoach mache ich via Skype die KraftSessions. Dazu kommt das Ausdauertraining. Ich habe aus dem Kraftraum ein Indoor-Bike mit nach Hause genommen. Daneben jogge ich auch.
Was fehlt Ihnen derzeit am meisten?
Das Playoff. Für diese Momente bin ich Hockeyprofi geworden. Und bei dem tollen Wetter der
letzten Wochen wäre es auch schön gewesen, mit Freunden etwas trinken zu können. Es fehlt mir auch, Menschen zu umarmen oder ihnen die Hand geben zu können. Haben Sie wegen der CoronaKrise Existenzängste? Angst vor dem zu haben, was kommen könnte, ergibt für mich keinen Sinn. Man hört derzeit so viele Dinge, die nicht gerade vielversprechend klingen. Doch solche Sachen muss man auch ausblenden können, und man muss sich darauf konzentrieren, im Jetzt zu leben. Wir sollten uns nicht auf jene Dinge abstützen, die für uns nicht kontrollierbar sind, sondern optimistisch bleiben. Wie schöpfen Sie in solchen Zeiten Zuversicht? Ich muss ehrlich sein: Als es mit dem Lockdown losging, kam ich an meine psychischen Grenzen. Auf einmal war alles nur noch schwarz. Mittlerweile hasse ich es zwar immer noch, aber als Mensch gewöhnt man sich an vieles. Und vor allem hilft Beschäftigung. Seit dem Lockdown koche ich jeden Tag. Mittagessen, Abendessen, ausgiebige Brunches. So etwas gab es bei mir vorher nie. Aber es tut mir gut.