Fussball geht vor leeren Rängen weiter
BERN. Im Juni soll Profisport ohne Zuschauer wieder möglich sein. Es gibt aber Widerstand gegen Geisterspiele.
Im Sport werden die Corona-Massnahmen gelockert. Ab dem 11. Mai darf im Breitensport in Kleingruppen von maximal fünf Personen trainiert werden. Im Leistungssport hingegen dürfen die Trainings auch mit mehr als fünf Personen stattfinden. Einzuhalten sind die Schutzmassnahmen. Wettkämpfe bleiben bis 8. Juni aber verboten. Ab dann plant der Bundesrat allerdings, Spiele im Profibereich vor leeren Stadionrängen wieder zuzulassen.
Wie der Bundesrat gestern mitteilte, dürfen die Spiele der Profiligen und die Wettkämpfe von Spitzenathleten ab 8. Juni wieder stattfinden − aber ohne Zuschauer. Veranstaltungen mit über 1000 Personen bleiben bis Ende August verboten.
Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in gut fünf Wochen bedeutet für die Super und Challenge League, dass die ausstehenden 13 Liga- und drei Cuprunden bis Ende August fertiggespielt werden und die neue Meisterschaft Mitte
September starten kann. Aber nur, wenn die Clubs Geisterspiele akzeptieren. Diesbezüglich wird sich die Liga heute mit den Vereinen besprechen. Nicht alle sind von der Idee angetan. «Geisterspiele bedeuten noch mehr Kosten, für uns über 300000 Franken pro Heimspiel und gleichzeitig keine Einnahmen», sagte FCBPräsident Burgener auf SRF.
Die Clubs müssten bei Wiederaufnahme die Kurzarbeit aufgeben. Zwar hat die SFL beim Seco den Antrag gestellt, dass Kurzarbeit bewilligt bleibt, aber die Antwort steht noch aus. Andererseits könnte der Verzicht auf Geisterspiele Ärger mit den TV-Rechteinhabern geben. Regressforderungen oder Bussgelder wären für die in der Existenz bedrohten Clubs fatal.
Klar ist: Am 11. Mai kann mit dem Teamtraining unter besonderen Hygienevorschriften begonnen werden, ab 8. Juni mit der Meisterschaft, wenn die Clubs mitmachen und die Pandemie-Entwicklung positiv bleibt. Den definitiven Entscheid fällt der Bundesrat am 27. Mai.