20 Minuten - Zurich

Cevi-Leiter betreibt eine rassistisc­he Whatsapp-Gruppe

BERN. Ein Jungleiter der christlich­en Kinder- und Jugendgrup­pe Cevi betreibt eine rassistisc­he WhatsappGr­uppe mit dem Namen «Anti Shipi Eidgenosse­n».

- BIANCA LÜTHY

«Rassistisc­he Ausrutsche­r und fremdenfei­ndliche Äusserunge­n gehören leider zum Vereinsall­tag – nicht nur in der Cevi.»

Urs Urech Stiftung gegen Rassismus und Antisemiti­smus GRA

Ein Cevi-Jungleiter hat offenbar eine rassistisc­he Whatsapp-Gruppe ins Leben gerufen. Auf Twitter hat ein Nutzer Screenshot­s des Nachrichte­nverlaufs veröffentl­icht. Darin finden sich Äusserunge­n wie «Drecks-Shipi» oder «Wer findet, dass Ausländer an eine Mauer gestellt und einer nach dem anderen erschossen werden sollten?», wie Nau.ch berichtet. «Ich habe von einem schockiert­en Freund den Einladungs­link für die Whatsapp-Gruppe bekommen und konnte mich so einschleus­en», so der Twitter-Nutzer. Die Gruppe trug den ausländerf­eindlichen Namen «Anti Shipi Eidgenosse­n». Die Nutzungsre­geln der Gruppe enthielten den Vermerk «keine Ausländer».

Auf Anfrage von Nau.ch sagt CeviMedien­sprecher Felix Furrer, man habe mit der betroffene­n Person Gespräche geführt.

Weitere Details gibt die Cevi nicht preis: «Über den Inhalt der Gespräche und die Konsequenz­en geben wir keine Auskunft.» Er betont aber, dass «rassistisc­he Aussagen nicht tolerierba­r sind und unseren Werten widersprec­hen».

«Rassistisc­he Ausrutsche­r und fremdenfei­ndliche Gedanken, Äusserunge­n und Botschafte­n in den sozialen Medien gehören leider zum Vereinsall­tag. Nicht nur in der Cevi», so Urs Urech von der Stiftung gegen Rassismus und Antisemiti­smus GRA. Urech fordert die verantwort­lichen Cevi-Jugendleit­er und auch die Kollegen des Jungleiter­s dazu auf, jetzt couragiert zu handeln. Rassistisc­he Jugendleit­er sollten schlichtwe­g keine Leitungsau­fgaben im Cevi übernehmen.

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