Cevi-Leiter betreibt eine rassistische Whatsapp-Gruppe
BERN. Ein Jungleiter der christlichen Kinder- und Jugendgruppe Cevi betreibt eine rassistische WhatsappGruppe mit dem Namen «Anti Shipi Eidgenossen».
«Rassistische Ausrutscher und fremdenfeindliche Äusserungen gehören leider zum Vereinsalltag – nicht nur in der Cevi.»
Urs Urech Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA
Ein Cevi-Jungleiter hat offenbar eine rassistische Whatsapp-Gruppe ins Leben gerufen. Auf Twitter hat ein Nutzer Screenshots des Nachrichtenverlaufs veröffentlicht. Darin finden sich Äusserungen wie «Drecks-Shipi» oder «Wer findet, dass Ausländer an eine Mauer gestellt und einer nach dem anderen erschossen werden sollten?», wie Nau.ch berichtet. «Ich habe von einem schockierten Freund den Einladungslink für die Whatsapp-Gruppe bekommen und konnte mich so einschleusen», so der Twitter-Nutzer. Die Gruppe trug den ausländerfeindlichen Namen «Anti Shipi Eidgenossen». Die Nutzungsregeln der Gruppe enthielten den Vermerk «keine Ausländer».
Auf Anfrage von Nau.ch sagt CeviMediensprecher Felix Furrer, man habe mit der betroffenen Person Gespräche geführt.
Weitere Details gibt die Cevi nicht preis: «Über den Inhalt der Gespräche und die Konsequenzen geben wir keine Auskunft.» Er betont aber, dass «rassistische Aussagen nicht tolerierbar sind und unseren Werten widersprechen».
«Rassistische Ausrutscher und fremdenfeindliche Gedanken, Äusserungen und Botschaften in den sozialen Medien gehören leider zum Vereinsalltag. Nicht nur in der Cevi», so Urs Urech von der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA. Urech fordert die verantwortlichen Cevi-Jugendleiter und auch die Kollegen des Jungleiters dazu auf, jetzt couragiert zu handeln. Rassistische Jugendleiter sollten schlichtweg keine Leitungsaufgaben im Cevi übernehmen.