Gibt es ein Happy End für die Badeferien?
BERN. Es geht voran: Die Schweiz hat sich mit drei Nachbarländern geeinigt, die Grenzen auch für Touristen bald wieder zu öffnen.
Wann gehen die Schweizer Grenzen wieder auf? Wenn es nach Bundesrätin Karin Keller-Sutter geht, früher als erwartet: Ihr Departement bestätigt laufende Gespräche mit Deutschland, Österreich und Frankreich. Getrennte Liebespaare, Ferien- und Einkaufstouristen dürfen sich demnach auf eine Öffnung in den nächsten Wochen freuen.
Badeferien an der Côte d’Azur oder eine Städtereise nach Wien sollen bald wieder möglich sein: Die Schweiz hat sich mit Frankreich, Österreich und Deutschland im Grundsatz darüber verständigt, in den nächsten Wochen wieder «eine normale Situation an der Grenze» zu haben. Voraussetzung sei, dass die Fallzahlen tief blieben, bestätigte das Departement von Karin Keller-Sutter (FDP) gegenüber CH Media.
Parlamentarier von links bis rechts reagieren positiv auf die Ankündigung. CVP-Nationalrat Nicolo Paganini, auch Präsident des Schweizer Tourismus-Verbandes, sagt: «Der Druck, die Grenze wieder zu öffnen, ist zuletzt grösser geworden, vor allem auch angesichts der sinkenden Fallzahlen», sagt er. Wichtig sei, dass die Länder Abmachungen träfen, um die Grenze bei einem Rückfall wieder zu schliessen. Freuen dürfe sich auch die Tourismusbranche: «Ich hoffe, wir können viele Deutsche motivieren, in der Schweiz Ferien zu machen. Die Schweiz ist auf ausländische Touristen angewiesen.» Natürlich drohe nun Konkurrenz durch die Nordsee oder die Côte d’Azur, aber: «Ich bin sicher, dass sich viele in der Schweiz sicher fühlen und in der Heimat Ferien machen.» Auch SVP-Nationalrat Franz Grüter, Mitglied der Aussenpolitischen Kommission, sagt: «Wir können die Grenzen nicht ewig geschlossen halten.» Unvorstellbar sei aber, einfach zur Normalität überzugehen. «Der Druck der Tourismusindustrie ist riesig. Eine Grenzöffnung muss aber von strikten Kontrollen begleitet sein.» Grüter verweist auf seine Erfahrungen bei Auslandsreisen. «In China gab es Temperaturchecks, ich musste einen detaillierten Fragebogen ausfüllen.»
SP-Fraktionschef Roger Nordmann sagt, man dürfe sich nicht zu früh freuen. «Die Grenzöffnung ist noch nicht fix. Wenn es klappen würde, wäre das aber eine Supernachricht für den Tourismus in der Schweiz, aber auch in Frankreich und vielleicht sogar in Italien.»