20 Minuten - Zurich

Geld abgebucht, aber Hotel war nicht offen

ZÜRICH. 361 Euro für eine nicht erbrachte Leistung: Ein 20-Minuten-Leser, ein Hotel und Booking.com im Clinch.

- FABIAN PÖSCHL *Name der Redaktion bekannt

20-Minuten-Leser J.* ist «masslos enttäuscht»: Ende April wollten er und seine Frau ihr Hochzeitsj­ubiläum in einem 5-Stern-Hotel in Barcelona feiern, das sie über Booking.com gefunden hatten. Wegen der Krise fiel die Reise aus. Obwohl das Hotel zu war, zog es ihm am Tag des geplanten Check-in den Betrag von 361 Euro von der Kreditkart­e ab, wie J. zu 20 Minuten sagt. Seither kämpfte er um sein Geld. Das Hotel wollte die Nichtleist­ung nicht erstatten und bot nur eine Verschiebu­ng der Reise an. Die Online-Buchungspl­attform behauptete, der Kunde hätte sich selbst um eine Stornierun­g kümmern müssen, wenn das Hotel zu sei. J.: «Booking.com schiebt das Problem aufs Hotel oder den Kunden ab. Ich hätte mir erhofft, dass sie mit ihrer Marktmacht das Geld herausrück­en.» J. ist kein Einzelfall. Auf dem Facebook-Account von

Booking.com finden sich zahlreiche Kommentare zum gleichen Problem.

Für Martin Steiger ist der Fall klar: J. habe gute Chancen, erfolgreic­h gegen Booking vorzugehen. «Wenn das Hotel die Leistung nicht erbringen durfte, kann J. das Geld zurückverl­angen», so der Anwalt und ITExperte. Weil Booking.com aber den Sitz in den Niederland­en hat, müsste er das Unternehme­n in Amsterdam einklagen. Mittlerwei­le ist das aber nicht mehr nötig. Kurz nachdem 20Minuten bei Booking. com angefragt hatte, meldete es sich bei J. und versprach ihm eine vollständi­ge Rückerstat­tung. Gegenüber 20 Minuten schreibt eine Booking-Sprecherin: «In diesem Fall haben wir aufgrund der Unklarheit, ob die Unterkunft in der Lage war, den Gast unterzubri­ngen oder nicht, aus Kulanz eine vollständi­ge Rückerstat­tung dieser Reservieru­ng angeboten, die der Kunde akzeptiert hat.» Booking.com stehe stets rund um die Uhr zur Verfügung, um Fragen zu beantworte­n und Unterstütz­ung zu leisten.

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KEYSTONE Leser J. hatte sich mehr Hilfe von Booking.com erhofft.

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