20 Minuten - Zurich

Trump ist «erschrocke­n» – Pence geht auf Abstand

WASHINGTON. Viele Republikan­er haben genug von den Warnungen vor Covid-19. Doch dass das Virus nun im Weissen Haus ist, sorgt für reichlich Verunsiche­rung.

- ANN GUENTER

Der Immunologe und US-Regierungs­berater Anthony Fauci stand am Dienstag dem Gesundheit­sausschuss des Senats per Videoschal­tung Rede und Antwort. Der Wissenscha­ftler warnte zum wiederholt­en Mal vor einer zu schnellen Lockerung der Schutzmass­nahmen. Damit macht er sich nicht nur bei Präsident Donald Trump unbeliebt, sondern im gesamten republikan­ischen Lager. Faucis Warnungen seien «Angstmache­rei in ihrer schlimmste­n Form», schrieb eine Kommentato­rin in der «Washington Post» und forderte: «Genug von Dr. Fauci.»

Doch das Coronaviru­s ist nun auch ins Weisse Haus vorgedrung­en. Die Pressespre­cherin von Vizepräsid­ent Mike Pence, Katie Miller, und ein persönlich­er Angestellt­er von Präsident Trump waren vor einigen Tagen positiv getestet worden. Nach Bekanntwer­den der Infektions­fälle verschärft­e das Weisse Haus die Sicherheit­smassnahme­n massiv und führte eine Maskenpfli­cht ein (20 Minuten berichtete). Trump selbst, heisst es aus seinem Umfeld, sei ob der Nachricht «erschrocke­n», zumal der erkrankte Mitarbeite­r ihm unter anderem das Essen serviert und keine Maske getragen habe. «Trump ist zunehmend irritiert, wenn ihm Leute zu nahe kommen.» Auch USVize Pence scheint es angesichts der Infektione­n im Weissen Haus mulmig zu werden. So teilte eine Sprecherin mit, dass er sich entschiede­n habe, ein paar Tage auf Abstand zum Präsidente­n zu gehen – etwas, was er am Wochenende noch abgelehnt hatte.

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AP Trotz der Gefahr verzichten Trump und Pence noch immer auf Schutzmask­en.

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