Milder Stromstoss für italienische Legenden
BOLOGNA. Fiat kommt doch noch im ElektroZeitalter an. Die beiden Kult-Minis 500 und Panda werden mit einem Mildhybridsystem ausgestattet.
Bei Fiat – und übrigens auch bei den anderen Marken des Fiat-Chrysler-Konzerns – ändert sich momentan vieles ganz «subito». Bis 2021 sollen gleich mehrere komplett neue Modelle mit Plug-inHybridoder rein elektrischen Antrieben ausgerüstet werden. Und man staunt: In Bologna – der ersten und bisher einzigen Smart City auf dem Stiefel – präsentierten die Turiner Autobauer in diesen Tagen die Legenden Panda und Cinquecento mit einer völlig neu konzipierten
Basismotorisierung mit Hybridsystem.
«Wir haben uns mit dem Thema Elektrifizierung schon lange beschäftigt», sagt Fiat-Europa-Chef Luca Napolitano. «Wir sind zum Schluss gekommen, dass der Markt jetzt reif ist.» Weniger einfach haben es sich die Fiat-Chefingenieure gemacht: Sie mussten innert ein paar Monaten das Problem «moderne Technik zum günstigen Preis» lösen, denn die Oldies Panda (aus dem Jahr 2011) und Fiat 500 (2007) gehören nicht zu den bestverkauften Autos ihrer Klasse, weil sie technisch up to date sind.
Also war klar, dass die Hybride nicht viel teurer sein dürfen als die Normalos. Das passt: Die LaunchEdition mit allen Extras kostet beim Panda 16 490 und beim Cinquecento 16690 Franken – die Basisversionen gibt es ab 13990 Franken. Das sind nur 600 Franken mehr als die Normalversion.
Der 77 Kilo leichte 1-LiterDreizylinderbenziner verleiht den Strom-Wägelchen 70 PS; exakt eine Pferdestärke mehr als beim 1,2-Liter-Vierzylinderbenziner. Mit «Mild» kaschieren die Marketingstrategen, dass die Hybride nicht vollelektrisch fahren. Der 5-PS-Elektromotor hilft den Benzinmotoren auf die Sprünge und lädt die Batterie beim Bremsen. Immerhin lässt sich so der Verbrauch nach Werksangaben von 4,9 auf 3,9 Liter senken. Das ist nicht absolut top, aber auf jeden Fall sehr mild.