Umfrage: Ein Drittel glaubt an Laborvirus
BERN. Eine Umfrage von 20 Minuten zeigt: Fast ein Drittel der Schweizer glaubt, dass das Coronavirus aus einem Labor stammt. Vor allem SVP-Wähler sind dieser Meinung.
Auch am Samstag sind wieder Hunderte gegen die Pandemie-Massnahmen des Bundes auf die Strasse gegangen. Einige Demonstranten bezichtigen etwa Bill Gates, schuld an der Krise zu sein, für andere ist 5G der Grund. Für US-Präsident Donald Trump ist klar, dass das Virus aus einem chinesischen Labor stammt. Eine repräsentative Umfrage von 20 Minuten und Tamedia mit 26000 Teilnehmern zeigt nun, wie die Schweizer darüber denken.
Die meisten bisherigen Studien gehen davon aus, dass das Virus von einer Fledermausart auf den Menschen übergegangen ist. Dies glaubt mit 62 Prozent auch ein Grossteil der Befragten, bei Teilnehmern mit Hochschulabschluss sogar 80 Prozent. 30 Prozent sind hingegen der Überzeugung, dass das Virus aus einem Labor stammt. Aus Sicht der Wissenschaft ist aber schon länger klar: Das Sars-CoV-2Virus wurde nicht absichtlich hergestellt oder manipuliert. Grosse Unterschiede gibts auch hier beim Bildungslevel: Bei Personen, die nur die obligatorische Schule besucht haben, glauben 52 Prozent an die Labortheorie. Unterschiedliche Antworten gibts je nach politischer Orientierung: Befragte, die sich der SVP nahe fühlen, stimmen der Theorie zu 44 Prozent zu, FDP-Wähler mit 30 Prozent. Bei SP-Sympathisanten sind es 22 Prozent.
17 Prozent der Befragten glauben, die Massentierhaltung habe die Pandemie begünstigt, 13 Prozent denken, dass das Virus nicht gefährlicher sei als eine Grippe. Für 12 Prozent der Befragten ist klar, dass es das Virus schon immer gegeben hat. Acht Prozent denken, Bill Gates und die WHO würden die Situation aus Eigeninteresse dramatisieren. Schliesslich denken drei Prozent, der Mobilfunkstandard 5G habe etwas mit der Ausbreitung zu tun.