Coronavirus auf Markt: Lachs ist für Chinesen jetzt tabu
PEKING. Coronavirus auf einem Lachs-Schneidebrett: Peking bereitet sich nach 50 virusfreien Tagen auf eine zweite Welle vor.
Peking bereitet sich auf eine zweite Coronavirus-Welle vor, nachdem in der Stadt am Wochenende neue Fälle bestätigt worden sind. Die Behörden meldeten 41 neue Fälle mit Krankheits- und 46 ohne Krankheitssymptome. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stehen die Fälle im Zusammenhang mit einem der grössten Meeresfrüchte- und Gemüsemärkte der chinesischen Hauptstadt. Peking, das beim Coronavirus eine Nulltoleranzstrategie verfolgt, hat den Xinfadi-Markt geschlossen. Auch internationale Flüge wurden in nahe gelegene Städte umgeleitet. In gewissen Wohnanlagen wurde ein Lockdown erlassen, und über 100 Personen mussten sich in Quarantäne begeben, wie die «Financial Times» schreibt. Auch Schulen sind bereits zu.
Laut einem Bericht der chinesischen Staatszeitung «Global Times» wurde das Virus auf einem Schneidebrett entdeckt, auf dem importierter Lachs verarbeitet wird. Grosse Lebensmittelläden und Shoppingcenter haben daraufhin Lachs aus ihren Regalen entfernt. Dies wiederum setzt norwegischen Lachszüchtern zu: Die Aktien der weltgrössten Anbieter von gezüchtetem Atlantiklachs büssten bis zu 12,9 Prozent ein. Chinesische Diplomaten nutzten die Meldung rund um den Importlachs, um Spekulationen anzufeuern, dass das Virus doch nicht aus China stamme. So behaupteten diese, das US-Militär habe das Virus in Wuhan ausgesetzt.