SVP-Nachwuchs macht mit Masken Millionen
ZÜRICH. Zwei Kollegen verkauften in der Schweiz und im europäischen Ausland Schutzmasken. Sie verdienten sich damit eine goldene Nase.
Für die meisten Firmen brachte Corona die Krise, für sie das grosse Geld: Zwei junge Zürcher (22 und 23) stiegen ins Geschäft mit Masken ein, verkauften sie an Schweizer und deutsche Behörden und wurden damit schwerreich. Ein Teil des Gewinns investierten die Gründer in Luxusautos. Die beiden Autofans waren bis im März im Vorstand der Jungen SVP Zürich.
Zwei Jungunternehmer (22 und 23) stiegen in der Corona-Krise mit ihrer Parallelimport-Firma ins Geschäft mit Schutzmaterialien ein. Die Freunde, ein ExWirtschaftsgymnasiast und ein früherer KV-Lehrling, besorgten mit weiteren Partnern über ihre Firma Emix Trading unter anderem Masken für die Schweizer Armeeapotheke und das Bayerische Gesundheitsministerium. Grossabnehmer waren vor allem die bayerischen Behörden. An die Schweizer Armeeapotheke gingen 10 Millionen Hygienemasken und 500000 FFP2-Masken, wie eine Sprecherin gegenüber «Inside Paradeplatz» sagt. Mit dem Gewinn sollen sie laut dem Finanzblog Multimillionäre geworden sein. Sie hätten sich zwei neue Bentleys für geschätzte 250000 Franken pro Wagen sowie einen Ferrari für 2,5 Millionen Franken angeschafft.
Gemäss Informationen von 20 Minuten sind die Autofans Mitglieder der Jungen SVP. Ein Selfie von 2017 zeigt die beiden mit Christoph Blocher und Camille Lothe, Präsidentin der Jungen
SVP Zürich. Sie bestätigt, dass die Jungunternehmer bis im März im Vorstand der Zürcher Sektion engagiert waren. Sie seien weiterhin Parteimitglieder, hätten wegen ihres Geschäfts aber kürzertreten wollen. Sie gönne jedem Jungunternehmer den Erfolg, sagt Lothe, betont aber: «Das ist eine geschäftliche Angelegenheit, die nichts mit der Partei zu tun hat.»
Es dürfe nicht sein, dass sich Jugendliche an einer Notlage bereicherten, wurde SVPNationalrat Franz Grüter in der «SonntagsZeitung» zitiert. Gegenüber 20 Minuten relativiert er: «Ich fordere keine Untersuchung. Vielmehr gratuliere ich ihnen, sie sind schlaue Geschäftsleute.» Er kritisiert vielmehr den Bund, der die Masken zu teuer eingekauft habe.