Eine Bar, ein Abend, 20 Neuansteckungen
SPREITENBACH. Auch in Spreitenbach kam es in einer Bar zu einer Massenansteckung. Der Fall steht in Verbindung mit dem Fall im Flamingo in Zürich.
Wie gefährlich sogenannte Superspreader sein können, zeigt ein Fall aus dem Kanton Aargau: An nur einem Abend haben sich dort in einer Bar rund 20 Personen mit dem
Coronavirus angesteckt. Für die Aargauer Kantonsärztin sind Bars und Clubs absolute Hochrisikozonen. Sie fordert deshalb, Schutzkonzepte und deren Umsetzung zu überprüfen.
Nach dem ersten «Superspreader»-Event im Zürcher Club Flamingo ist gestern auch ein Corona-Hotspot im Kanton Aargau bekannt geworden. In der Tesla-Bar in Spreitenbach haben sich am 20. Juni über 20 Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Neun der Infizierten wohnen im Aargau. Wie es in einer Mitteilung des Kantons Aargau heisst, hielten sich insgesamt etwa hundert Menschen in der Bar auf. Die Abklärungen laufen, damit die Kontaktpersonen der Besucher gefunden und informiert werden können. Wo nötig, werde eine Quarantäne angeordnet, hiess es weiter.
Auch der Betreiber der Tesla-Bar hat sich mit dem Coronavirus angesteckt, wie er gegenüber 20 Minuten sagt. Symptome habe er keine. Auch die ihm bekannten Personen hätten entweder keine Symptome oder nur leichtes Fieber und Husten. Man habe am Freitag nach dem Anruf des Kantons alle Mitarbeiter nach Hause geschickt und die Bar sofort geschlossen. Zum Schutzkonzept sagt er: «Wir sind den Anforderungen der Behörden nachgekommen.»
Laut dem Kanton wird das Schutzkonzept nun überprüft. Die Bar sei vom Betreiber bis mindestens Ende Woche geschlossen worden. Die Analyse der Infektionsketten zeigte, dass die Ansteckungen mit grosser Wahrscheinlichkeit mit dem «Superspreader»Event in Zürich zusammenhängen.