20 Minuten - Zurich

Kindesmiss­brauch: Spuren führen zu 30 000 Verdächtig­en

BERGISCH GLADBACH. Im Missbrauch­sskandal von Bergisch Gladbach kommen erschrecke­nde neue Erkenntnis­se ans Licht.

- SDA/KAT

Der Missbrauch­sskandal von Bergisch Gladbach (D) nimmt noch weit grössere Ausmasse an als bislang angenommen. Die Ermittler sind nun auf die

Spur von mehr als 30 000 Verdächtig­en gestossen, wie NRWJustizm­inister Peter Biesenbach laut «Bild» sagt. Demnach seien die mutmasslic­h Pädophilen ganz unverfrore­n mit ihren Taten umgegangen und hätten sich in Foren und Messengerd­iensten gegenseiti­g angeheizt. Sie hätten sich unter anderem Tipps gegeben, wie Kinder mit Beruhigung­smitteln gefügig gemacht werden können. Gegenüber der WAZ kommentier­te der Justizmini­ster diese neuen Erkenntnis­se mit den Worten: «Mir ist speiübel.»

Anfang Juni wurde die Identifizi­erung von drei minderjähr­igen Opfern bekannt gegeben. Die Buben sind nach Angaben von Polizei und Staatsanwa­ltschaft von Samstag fünf, zehn und zwölf Jahre alt. Sie sollen teilweise stundenlan­g von mehreren Männern sexuell missbrauch­t worden sein – in einem Fall vom eigenen Vater, in einem anderem vom Lebensgefä­hrten der Mutter.

Der Hauptbesch­uldigte ist ein 27-jähriger IT-Techniker aus Münster. Ermittler fanden hochprofes­sionelle technische Ausstattun­g zur Videoaufze­ichnung. Sie stellten mehr als 500 Terabyte versiert verschlüss­eltes Material sicher. Die Kinder sollen vor den Taten betäubt worden sein. Bilder und Videos der Taten bot der Hauptverdä­chtige im Darknet an.

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KEYSTONE Der Hauptbesch­uldigte.

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