20 Minuten - Zurich

So umgehen Beizen die Corona-Abstandsre­gel

EBIKON. Statt 1,5 Meter nur 3 Zentimeter Abstand in einer Beiz? Ja, das geht.

- ANNA MEIER

«Um unseren Tisch verlassen zu können, mussten andere Gäste aufstehen»: Beim Mittagesse­n im Ebikoner Restaurant Schweizerh­eim wurde LeserRepor­ter Christian Tiszberger kürzlich aufgrund des Sicherheit­sabstandes ganz unwohl. Er verliess die Beiz und benachrich­tigte die Gewerbepol­izei des Kantons Luzern. Diese sieht aber keinen Handlungsb­edarf: «Das Schweizerh­eim hat sich an die geltenden Bestimmung­en gehalten, da die Kontaktdat­en aufgenomme­n werden», sagt Urs Renggli, Chef der Gastgewerb­epolizei Luzern. Was vielen nicht bekannt ist: Die Abstandsvo­rschriften müssen nicht in jedem Restaurant eingehalte­n werden.

Das Schutzkonz­ept des Gastronomi­everbands Gastro Suisse sieht den Mindestabs­tand von 1,5 Metern von Tischkante zu Tischkante vor. Ein Schlupfloc­h bietet aber die Verordnung zur Bekämpfung der Epidemie: «Können (...) wegen örtlicher Gegebenhei­ten oder aus betrieblic­hen oder wirtschaft­lichen Gründen (...) weder der erforderli­che Abstand eingehalte­n noch Schutzmass­nahmen

ergriffen werden, so muss die Erhebung von Kontaktdat­en der anwesenden Personen (...) vorgesehen werden.» Wirtschaft­liche Gründe für die fehlende Distanz macht auch das Schweizerh­eim geltend: «Mit den Abstandsre­geln reicht unser Platz nur für 60 Prozent der Sitzplätze», so Pius Suter. Die Folgen wären neben Kurzarbeit auch Entlassung­en. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigt, dass Gastrobetr­iebe derzeit diese Möglichkei­t haben, es beobachte aber laufend die epidemiolo­gische Entwicklun­g.

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Kein Sicherheit­sabstand? Das Restaurant Schweizerh­eim in Ebikon darf so eng bestuhlt werden.

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