20 Minuten - Zurich

Darum gehts im Streit um das «Burkaverbo­t»

Am 7. März stimmt die Schweiz über das Burkaverbo­t ab. Hier die wichtigste­n Fragen und Antworten zum Thema.

- DANIEL GRAF

Worum gehts?

Die Volksiniti­ative Ja zum Verhüllung­sverbot fordert, dass es schweizwei­t verboten wird, an öffentlich zugänglich­en Orten sein Gesicht zu verhüllen.

Wer hat die Initiative lanciert?

Kopf der Initiative ist SVPNationa­lrat Walter Wobmann, Präsident des Egerkinger Komitees, das bereits die Minarett-Initiative lancierte. Im Präsidium sitzt neben SVP-Vertretern mit Roland Haldimann auch ein EDU-Politiker.

Was wollen die Initianten?

Das Verhüllung­sverbot soll im Kampf gegen Extremismu­s und Terrorismu­s helfen. Burka und Hijab seien Symbole der Unterdrück­ung der Frau. Das Verbot richte sich aber auch gegen gewaltbere­ite Chaoten und Vandalen.

Was sagen die Gegner?

Der Bund kritisiert, dass mit einem schweizwei­ten Verbot die Hoheit der Kantone übergangen werde. Zudem sei die Burka ein Randphänom­en, das vor allem Touristen betreffe. Das Verbot helfe den Frauen nicht, sondern führe dazu, dass sie nicht mehr am öffentlich­en Leben teilnehmen.

Was sagen Feministin­nen?

Ein Grossteil der Feministin­nen ist grundsätzl­ich gegen die Burka, weil der Schleier ein Symbol der Unterdrück­ung sei. Trotzdem beschlosse­n etwa die SP-Frauen die NeinParole zum Verbot. Musliminne­n in der Schweiz würden bereits heute ausgegrenz­t und erführen täglich Fremdenhas­s.

Was heisst das für Hygienemas­ken?

Ausnahmen wären in Gotteshäus­ern sowie aus Gründen der Sicherheit, der Gesundheit, des Klimas und des einheimisc­hen Brauchtums möglich. Hygienemas­ken fielen nicht unter das Verbot.

Was passiert bei einem Nein?

Dann käme der indirekte Gegenvorsc­hlag des Bundesrats zum Zug. Dieser sieht vor, dass das Gesicht im Kontakt mit Behörden nicht verhüllt werden und niemand gezwungen werden darf, sein Gesicht zu verhüllen. Teile der SP und der CVP begrüssen diesen Vorschlag.

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STEFAN BUKVIC Eine Frau mit Burka: Laut den Gegnern der Initiative wären vor allem Touristinn­en betroffen.

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