Nike-Chefin tritt wegen Deals von Sohn zurück
BEAVERTON. Ann Heberts Sohn nutzte ihre Kreditkarte, um massenweise Sneaker zu horten und wieder zu verkaufen.
Die Topmanagerin Ann Hebert tritt nach 25 Jahren bei Nike zurück. Die bisherige nordamerikanische Vizechefin hat sich entschieden, per sofort zu gehen, wie das Unternehmen mitteilt. Grund dafür könnte sein, dass ihr 19-jähriger Sohn Joe ihre Kreditkarte für SneakerWiederverkäufe genutzt hat. Ende Februar erschien ein Bericht bei «Bloomberg», in dem Heberts Sohn erzählt, wie er massenweise limitierte Sneaker kauft und mit Profit wieder abstösst. So soll der Jungunternehmer unter anderem 600 Paare der neusten Yeezy-Edition ergattert haben. Das kostete ihn – beziehungsweise eben seine Mutter – zwar 132 000 Dollar. Laut dem Bericht konnte er die Schuhe aber praktisch sofort zum Aufpreis weiterverkaufen und machte einen Gewinn von 20 000 Dollar.
Ob Nike auch wusste, dass die Topmanagerin Inhaberin der Kreditkarte ist, mit der der Reseller seine Geschäfte tätigt, ist unklar. Manche Medien stellen zudem infrage, ob der Jungunternehmer dank seiner Mutter Insiderinformationen für seine Geschäfte hatte. Der Abgang Heberts kommt zumindest überraschend und bevor eine Nachfolgerin bekannt gegeben wurde. Die Managerin hatte den Posten als Vizepräsidentin noch nicht einmal ein Jahr inne. Seit der Berichterstattung ist der Onlineshop von Joe Hebert nicht mehr erreichbar. Auf Instagram erntet der Unternehmer nun Kritik: «Es ist so daneben, was du deiner eigenen Mutter angetan hast», schreibt ein Nutzer.