20 Minuten - Zurich

Darum könnte die Swiss mehr als 1000 Stellen streichen

ZÜRICH. Die Swiss setzt den Rotstift an. Es wird Mitarbeite­nde am Boden, im Cockpit und in der Chefetage treffen.

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654 Millionen Franken Verlust stehen in der Bilanz der Airline für 2020 (siehe unten). CEO Dieter Vranckx fordert eine stärkere Restruktur­ierung als bislang vorgesehen. Denkbar ist, dass bei folgenden Punkten stärker der Rotstift angesetzt wird:

n Flotte: Die Swiss will dieses Jahr fünf Flugzeuge vom Typ A32xceo ausflotten. Die Airline prüft ausserdem die Möglichkei­t, sich noch dieses Jahr von weiteren Flugzeugen zu trennen, wie es auf Anfrage heisst.

n Piloten: Die Swiss hat laut ihrem operativen Leiter einen akuten Pilotenübe­rbestand. Dazu kommt, dass die Airline den GAV mit den Piloten kündigte, weil sie sich nicht über Kostensenk­ungsmassna­hmen einigen konnten.

n Bodenperso­nal: Das Bodenperso­nal hat den Krisenmass­nahmen zugestimmt. So bleibt der aktuelle GAV für mindestens 3 Jahre bestehen. Allerdings könnte es auch hier zum Abbau kommen, so Stefan Eiselin, Luftfahrte­xperte und Chefredakt­or des Branchenpo­rtals Aerotelegr­aph. Denn wenn die Swiss ihre Flieger ausflottet, wären pro Flieger rund 100 Mitarbeite­r am Boden und in der Luft betroffen.

n Management: Die Swiss hat bereits die Zahl der Mitarbeite­nden in den oberen Führungseb­enen um 20 Prozent reduziert. Zudem ist schon klar, dass die Airline die Geschäftsl­eitung von vier auf drei Mitglieder reduziert. So wird der CEO auch die operative Leitung übernehmen, wie es bereits in früheren Jahren war.

Der Swiss-CEO bedankte sich gestern für die staatlich verbürgten Kredite. Laut Finanzchef Markus Binkert ist vom 1,5-Milliarden-Kredit noch 1 Milliarde Franken übrig. «Das reicht bis zum nächsten Jahr», versichert­e er. Die Liquidität werde auch dann kein Problem sein, wenn das Sommergesc­häft noch nicht wie erhofft anziehe.

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FLUGHAFEN ZÜRICH Die Swiss flog im letzten Jahr einen massiven Verlust ein.

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