Statt auf Cheerleader setzt Club auf gemischte Gruppe
WASHINGTON. Das NFL-Team aus der US-Hauptstadt möchte künftig nur noch eine Tanzgruppe in ihren Stadion-Shows. Auch in der Schweiz gibts solche Coed-Teams.
Das Washington Football Team verzichtet künftig auf Cheerleader und will stattdessen eine Tanzgruppe mit Männern und Frauen bei NFL-Spielen einsetzen. Darüber berichteten mehrere USMedien und beriefen sich auf Aussagen von Petra Pope, die zuvor als neue Beraterin des Teams angestellt worden war. «Veränderungen sind schwierig, aber ich habe das Gefühl, dass die Fans lieben werden, was wir ihnen in Zukunft auftischen», sagte sie. Die Auflösung des Teams ist auch ein Verlust für den Cheerleading-Sport, denn es besteht seit 1962.
Grund für die Auflösung sind unter anderem mehrere Fälle von sexueller Belästigung, wie die «New York Times» schreibt. So verlangte etwa der ehemalige Teamdirektor, dass die Cheerleader sich als Sex-Symbole präsentieren müssten, um männliche Fans und Sponsoren zu befriedigen. «Es scheint so, als ob die Frauen einer Gehirnwäsche unterzogen worden wären, sodass sie glauben, dass es okay sei, wie Abfall behandelt zu werden», sagte die ehemalige WashingtonCheerleaderin Allison Cassidy in einem Interview 2018.
Die neue Gruppe soll einen Mix aus Athletik und Tricks draufhaben und «moderner» sein. Andere NFL-Teams haben bereits Männer in ihren Tanzgruppen. Weiter sagt Pope: «Die neue Tanzgruppe wird aus 36 Personen bestehen. Wir wissen aber noch nicht, wie viele Männer die Gruppe ergänzen werden, da die Castings noch am Laufen sind.»
Das FCSG-Cheerleader-Team des FC
St. Gallen gehört zu den erfolgreichsten Teams der Schweiz. Cheerleaderin und Trainerin Selina Trivigno kann den Schritt des Washington Football Team aber nur bedingt nachvollziehen: «Die Idee an sich ist nicht schlecht.» In der Schweiz gibt es laut Trivigno mehrheitlich All-Girls-Cheerleader-Teams, die ausschliesslich aus Frauen bestehen: «Wir würden uns sehr freuen, wenn wir mehr Männer in unserem Verein hätten – sie haben mehr Kraft, und man könnte viel mehr und spektakulärere Figuren gestalten.»