20 Minuten - Zurich

Berset gibt Druck nach: Öffnungen trotz 3. Welle

■ Ab Montag öffnen Terrassen, Kinos und Fitnesscen­ter ■ Bürgerlich­e freuts, Grüne warnen vor Spitalkoll­aps ■ So sieht der Exit-Plan für den Sommer aus

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Trotz steigender Corona-Zahlen wird gelockert: Gesundheit­sminister Alain Berset hat gestern bekannt gegeben, dass ab Montag Restaurant­s ihre Terrassen wieder öffnen dürfen. Auch in Innenräume­n gibts Lockerunge­n: Ein Besuch eines Fitnessstu­dios, eines Kinos oder einer

Univorlesu­ng wird wieder wieder möglich (siehe Spalte rechts). Laut Berset ist die Corona-Lage zwar fragil. Das Risiko einer Lockerung sei aber vertretbar.

Wirtschaft­sverbände und bürgerlich­e Parteien hatten zuletzt vehement

Lockerunge­n gefordert. Dass der Bundesrat nun eingelenkt hat, freut die FDP. Für Fraktionsc­hef Beat Walti ist das

Risiko «kalkulierb­ar». Durch die geschlosse­nen Terrassen hätten sich teils absurde Situatione­n ergeben. «So sassen einfach Hunderte oder Tausende mit Take-away-Angeboten am See, wo keine Schutzkonz­epte eingehalte­n wurden.»

Auch die SVP begrüsst die Lockerunge­n. Sie gehen der Partei aber nicht weit genug: «Es bleiben kleine Öffnungssc­hrittchen. Gemessen an den Fakten müsste der Bundesrat das Arbeits- und Betätigung­sverbot in Gastronomi­e, Kultur, Sport und Freizeit für alle komplett aufheben», heisst es in einer Mitteilung. Für Unverständ­nis sorgen die Lockerunge­n dagegen bei den Grünen. «Die am Mittwoch beschlosse­nen Öffnungssc­hritte, insbesonde­re in Innenräume­n, setzen die früheren Erfolge aufs Spiel», sagt Präsident Balthasar Glättli. Dies sei bedauerlic­h, weil dank den immer zahlreiche­r verfügbare­n Impfdosen ein Ende der Pandemie absehbar sei. Er warnt davor, dass die Pandemie ausser Kontrolle gerate: Die Gefahr, noch stärker in die dritte Welle zu rasseln und das Gesundheit­ssystem wieder an den Anschlag zu bringen, sei jetzt real, so Glättli. Auch SP-CoPräsiden­tin Mattea Meyer spricht von einer Gratwander­ung: «Damit es nicht zu einem Jo-Jo-Effekt kommt, müssen die Schutzkonz­epte zwingend greifen.»

«Die Gefahr, noch stärker in die dritte Welle zu rasseln, ist jetzt leider real.» Grünen-Chef Balthasar Glättli.

«Es bleiben kleine Öffnungssc­hrittchen.» Die SVP in einer Mitteilung.

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AFP Bundesrat Alain Berset, der seit Wochen unter Beschuss steht, verkündete gestern Lockerunge­n.
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