Pinke Handschuhe für Binden verärgern Frauen
KÖLN. Den Pinky Glove, einen Einweghandschuh für Tampons und Binden, würden viele Frauen am liebsten auf den Mond schiessen.
KONTROVERS «Wir sind echte Frauenversteher», sagten Eugen Raimkulow und André Ritterswürden kürzlich in der Vox-Sendung «Die Höhle der Löwen». Schliesslich hätten sie in ihrer Bundeswehrzeit mit Frauen in einer WG gewohnt. Und dabei seien sie auf die Idee gekommen – entstanden ist der Pinky Glove, den sie den «Löwen» in der Sendung präsentiert haben. Mit dem Einweghandschuh sollen Tampons oder Binden entfernt und sogleich eingewickelt werden. Der pinke Handschuh sei auslauf- und geruchssicher verschliessbar. Zudem sehe man nichts. Laut den Männern fand sich damals im WG-Mülleimer ab und an ein in WC-Papier gewickelter Tampon – das Blut war sichtbar. Investor Ralf Dümmel fand die Idee der beiden genial. Er investierte 30 000 Euro.
Die Internetgemeinde zeigt sich davon aber alles andere als begeistert: «Dieser Handschuh kostet ein Zigfaches von einem normalen Gummihandschuh», heisst es etwa. Das sei bereits bei Gegenständen wie Rasierklingen der Fall – wo das rosa Produkt meist teurer sei als jenes, das für Männer beworben werde. Was die Instaund Twitter-Gemeinde aber so richtig rasend macht, haben die Gründerinnen der Periodenunterwäsche Ooia zusammengefasst: «Neben den Einwegprodukten, die es für die Periode gibt, kommen die Gründer auf die Idee, einen Handschuh zu entwickeln, den wir jetzt ebenfalls jedes Mal nutzen sollen – aus Plastik.» Kristine Zeller und Kati Ernst waren selbst einmal in «Die Höhle der Löwen» zu sehen, sie erhielten damals aber kein Investment für ihre Periodenunterwäsche. Auch das vermeintliche Problem, das Raimkulow und Ritterswürden mit ihrem Produkt lösen wollen, löst Unverständnis aus: «Sie vermitteln mit ihrer Idee, dass die Periode unrein ist und versteckt werden muss – selbst im Mülleimer. Und das, wo wir doch dafür kämpfen, dass das Tabu gegenüber der Periode endlich aufhört!»