20 Minuten - Zurich

Werbung auf Papier feiert ein Comeback

ZÜRICH. Papierwerb­ung feiert in der Corona-Krise ein Comeback und wird mehr beachtet.

- BARBARA SCHERER

Mehr als die Hälfte der Schweizeri­nnen und Schweizer ist mindestens teilweise von der Homeoffice-Pflicht betroffen. Und das Arbeiten zu Hause verändert das Konsumverh­alten. So hat Papierwerb­ung plötzlich wieder an Stellenwer­t gewonnen, wie eine Studie des Marktforsc­hungsinsti­tuts Intervista AG im Auftrag der Schweizeri­schen Post zeigt: Fast die Hälfte der Deutschsch­weizer gibt an, dass sie Werbesendu­ngen im Briefkaste­n mehr beachten. 57 Prozent fühlen sich von dieser Werbeform sogar am ehesten zum Kauf inspiriert. Zum Vergleich: Werbung auf Websites oder Suchmaschi­nen wird nur von rund 19 Prozent aktiv wahrgenomm­en. Auch soziale Netzwerke sind mit 26 Prozent nur im Mittelfeld.

Papierwerb­ung ist laut Marketing-Expertin Adrienne Suvada von der ZHAW auch ohne Corona-Krise noch lange nicht tot. Gerade hochwertig­e Papierwerb­ung wie Kataloge, Magazine oder Zeitungen werden von den Kunden gut wahrgenomm­en. Ebenfalls erfolgreic­h sei Werbung, die in personalis­ierten Briefen verschickt werde, denn physischer Werbung könne man sich weniger entziehen: «Auch wenn man sie gleich wegwirft, hat man sie mindestens einmal in der Hand und nimmt die Botschaft darauf unbewusst wahr», erklärt Suvada.

Werbung in Papierform kann aber auch nerven – besonders wenn auf dem Briefkaste­n eigentlich ein «Bitte keine Werbung»-Kleber haftet. So setzen immer mehr Firmen auf adressiert­e Werbung und senden Samples oder Gutscheine mit. Suvada: «Das wirkt persönlich­er und verärgert die Empfänger meistens weniger.»

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IMAGO Papierwerb­ung inspiriert 57 Prozent zum Kauf.

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