Werbung auf Papier feiert ein Comeback
ZÜRICH. Papierwerbung feiert in der Corona-Krise ein Comeback und wird mehr beachtet.
Mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer ist mindestens teilweise von der Homeoffice-Pflicht betroffen. Und das Arbeiten zu Hause verändert das Konsumverhalten. So hat Papierwerbung plötzlich wieder an Stellenwert gewonnen, wie eine Studie des Marktforschungsinstituts Intervista AG im Auftrag der Schweizerischen Post zeigt: Fast die Hälfte der Deutschschweizer gibt an, dass sie Werbesendungen im Briefkasten mehr beachten. 57 Prozent fühlen sich von dieser Werbeform sogar am ehesten zum Kauf inspiriert. Zum Vergleich: Werbung auf Websites oder Suchmaschinen wird nur von rund 19 Prozent aktiv wahrgenommen. Auch soziale Netzwerke sind mit 26 Prozent nur im Mittelfeld.
Papierwerbung ist laut Marketing-Expertin Adrienne Suvada von der ZHAW auch ohne Corona-Krise noch lange nicht tot. Gerade hochwertige Papierwerbung wie Kataloge, Magazine oder Zeitungen werden von den Kunden gut wahrgenommen. Ebenfalls erfolgreich sei Werbung, die in personalisierten Briefen verschickt werde, denn physischer Werbung könne man sich weniger entziehen: «Auch wenn man sie gleich wegwirft, hat man sie mindestens einmal in der Hand und nimmt die Botschaft darauf unbewusst wahr», erklärt Suvada.
Werbung in Papierform kann aber auch nerven – besonders wenn auf dem Briefkasten eigentlich ein «Bitte keine Werbung»-Kleber haftet. So setzen immer mehr Firmen auf adressierte Werbung und senden Samples oder Gutscheine mit. Suvada: «Das wirkt persönlicher und verärgert die Empfänger meistens weniger.»