20 Minuten - Zurich

Zehntausen­de Impfdosen bleiben liegen

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Kürzlich erhielten die Kantone die Nachricht, dass das BAG künftig nicht mehr empfiehlt, Impfdosen für Zweitimpfu­ngen zurückzuha­lten. Die Kantone könnten also alle gelieferte­n Dosen verabreich­en. Trotzdem präsentier­t sich ein anderes Bild: Bis zum Sonntag – es sind die aktuellste­n Daten des BAG – wurden 2299125 Dosen an die Kantone geliefert. Verabreich­t wurden davon erst 1 815 117. Die Kantone hatten also 484 000 Dosen «im Lager», die sie jetzt sofort impfen könnten. Und die nächsten Lieferunge­n stehen unmittelba­r bevor: «Diese Woche sollte noch eine grössere Lieferung eintreffen. Anfang nächster Woche folgt voraussich­tlich eine weitere Lieferung», sagt eine BAG-Sprecherin. «Die Kantone müssen jetzt alles daransetze­n, sämtliche Dosen so schnell wie möglich zu verimpfen: früh am Morgen, bis spät in die Nacht, am Wochenende und über Pfingsten», sagt etwa die Mitte-Nationalrä­tin Ruth Humbel. Doch das passiert nicht: Fünf von neun befragten Deutschsch­weizer Kantonen geben an, dass sie weiterhin Impfdosen zurückstel­len und bis zum Montag nicht sämtliche Restdosen verimpfen könnten. Weitere drei Kantone machten dazu keine Angaben. Einzig im Kanton Zug wird kein Impfstoff gelagert und sieben Tage die Woche geimpft. Die Schweizeri­sche Gesundheit­sdirektore­nkonferenz (GDK) verteidigt die Impfstrate­gien der Kantone. Derzeit seien diese in der Lage, pro Tag 95 000 Impfungen durchzufüh­ren. Mitte Mai rechnet die GDK mit rund 125000 Impfungen täglich. Sprecher Tobias Bär hält es weiterhin für realistisc­h, dass alle Impfwillig­en bis Ende Juni eine erste Impfung erhalten können.

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