20 Minuten - Zurich

Israel lässt die Masken fallen

JERUSALEM. Die Israelis feierten gestern ihre «Befreiung» – sie müssen im Freien keine Maske mehr tragen.

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In Jerusalem freuten sich gestern viele Menschen über die Möglichkei­t, das erste Mal seit einem Jahr ohne Maske im Freien unterwegs zu sein. «Ich bin erleichter­t, dass wir wieder anfangen können zu leben», sagte die 26-jährige Eliana Gamulka. Der einzige Nachteil sei: Bei einer unerwünsch­ten Begegnung auf der Strasse «kann man nicht mehr so tun, als würde man die Leute nicht erkennen», scherzte die Projektman­agerin.

Doch einige trauten der neuen Freiheit noch nicht ganz. Sie lasse ihren Mund-NasenSchut­z vorerst lieber auf, sagte die Büroangest­ellte Ester Malka. «Wir werden sehen, was passiert, wenn alle ihre Masken abgenommen haben. Wenn ich sehe, dass es in ein oder zwei Monaten gut läuft, dann nehme ich sie auch ab.»

Im Januar hatte Israel noch Höchststän­de von 10 000 Neuinfekti­onen pro Tag verzeichne­t. Insgesamt infizierte­n sich dort seit Pandemiebe­ginn rund 836000 Menschen mit dem Coronaviru­s, mehr als 6300 starben an oder mit dem Virus. Inzwischen hat sich die Kurve mit etwa 200 Infektions­fällen pro Tag jedoch deutlich abgeflacht.

Dies ist vor allem auf die rasche Impfkampag­ne zurückzufü­hren. Der Erfolg des israelisch­en Impfprogra­mms wurde durch ein Abkommen über einen Datenausta­usch mit Pfizer/Biontech ermöglicht. Dabei verpflicht­ete sich Israel, das die medizinisc­hen Daten seiner gesamten Bevölkerun­g digitalisi­ert hat, gegen eine bevorzugte Belieferun­g mit Impfstoff rasch Informatio­nen über dessen Wirksamkei­t weiterzuge­ben.

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AFP Nach fast einem Jahr erstmals wieder ohne Masken im Freien.

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