So umgingen Skeptiker die Polizeianordnungen
AARAU. Rund 1500 Personen demonstrierten am Samstag gegen Corona-Massnahmen. Wegweisungen wurden teils missachtet.
Er wurde von der Polizei weggewiesen und schlich sich dennoch an die Demo in Aarau: Dafür droht Nicolas Rimoldi jetzt eine saftige Strafe. Wegen der Widerhandlung gegen eine Wegweisung könnte es zu einer Anzeige kommen. Doch das nimmt der Massnahmenskeptiker in Kauf. «Die Bussen, die Wegweisungen sind völlig illegal», sagt der Co-Präsident von «Mass-Voll!». «Die Polizei hat weder ein juristisches noch moralisches Recht, uns wegzuweisen. In der Schweiz darf sich jeder so bewegen, wie er möchte. Dass das eingeschränkt wird, ist nicht legitim.» Es habe Polizeikontrollen gegeben, berichtet Rimoldi. «Aarau war ziemlich abgeriegelt. In so eine Kontrolle sind wir auch gekommen. Die haben uns gekannt und weggewiesen. Dann haben wir uns ausserhalb des Rayons versammelt und Pläne geschmiedet, wie wir es in die Stadt schaffen.»
Doch wie ist es überhaupt möglich, dass Personen, die an einer Demo weggewiesen werden, kurz darauf dort wieder auftauchen? 20 Minuten hat bei der Kantonspolizei Aargau nachgefragt. «Anlässlich der Demonstration selbst gab es neun Anzeigen wegen Missachten einer Wegweisung und eine Anzeige wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte», sagt Corina Winkler von der Aargauer Kantonspolizei. «Bei einer Grossveranstaltung gilt es, die Gesamtsituation im Auge zu behalten. Einzelanzeigen stehen dabei nicht im Fokus der Einsatzkräfte.» Ob die Angst vor einer Eskalation ein Faktor war, dazu wollte sich die Polizei auf Anfrage nicht äussern.