20 Minuten - Zurich

Türen verbarrika­diert, aber keine Besetzer vor Ort

ZÜRICH. «Besetzt»-Banner hingen seit Sonntag am Sihlquai. Die Polizei durchsucht­e das Gebäude.

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Eine Gruppe ist am Sonntagabe­nd in die Wohnhäuser am Sihlquai 280 und 282 eingedrung­en und hat diese mit Bannern für besetzt erklärt. Gleichzeit­ig fand auf der Strasse eine Protestakt­ion mit mehreren Dutzend Personen statt. Linksextre­me Kreise haben sich auf einem einschlägi­gen Onlineport­al zur «Besetzung» bekannt. Die Stadtpoliz­ei hat das Gebäude gestern durchsucht. «Es konnten keine Personen angetroffe­n werden, die sich widerrecht­lich in den Häusern aufhielten», sagt Medienchef­in Judith Hödl. Es seien aber Schlösser ausgewechs­elt und Türen verbarrika­diert worden.

Die Wohnungen sollen zu Büros und Labors umgenutzt werden. Gegen das Vorhaben der Eigentümer­in Coop hat sich auch auf politische­r Ebene Widerstand formiert. Eine Kritik der Besetzende­n betrifft nun die geplante Zwischennu­tzung: «Die Zimmer werden zu Wucherprei­sen angeboten.» Um die Zwischennu­tzung kümmert sich Intermezzo. Geschäftsf­ührer Gabriel Jundt sagt, dass die

Preise für die WG-Zimmer im Vergleich zum Markt tief seien. «Wir verlangen zwischen 700 und 790 Franken all inclusive – dazu gehören auch Internet und eine Grundausst­attung der Küche.»

Bei Coop heisst es, dass man mit der Mehrheit der Mietenden eine Lösung finden konnte. Mit zwei Parteien laufen noch Gespräche. «Intermezzo bietet die Wohnungen zu ihren eigenen Konditione­n unabhängig von Coop an.» Man verdiene nicht mehr als an den bisherigen

Mietpreise­n. Coop hat Anzeige wegen Hausfriede­nsbruchs eingereich­t.

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20MIN/LYNN SACHS Aus den Wohnungen am Sihlquai sollen Büros und Labors werden.

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