20 Minuten - Zurich

Trotz Impfung strandet Schweizer auf Seychellen

VICTORIA. Ein geimpfter Zürcher musste wegen eines positiven PCRTests allein in Hotelisola­tion.

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Fast zwei Drittel der Schweizeri­nnen und Schweizer würden sich für Auslandfer­ien impfen lassen, wie eine Studie zeigt. Dass die Impfung aber nicht die Lösung aller Reiseprobl­eme bedeuten muss, zeigt der Fall eines Mannes aus dem Kanton Zürich: Während seine Familie regulär aus den Seychellen in die Schweiz zurückreis­en konnte, musste der Geimpfte auf der Inselgrupp­e ausharren – wegen eines positiven PCRTests. Der 57-Jährige wollte letzte Woche mit seiner Familie zurück in die Schweiz fliegen. Er hatte bereits beide Impfdosen erhalten, musste aber vor der Ausreise trotzdem einen PCR-Test machen. Der Zürcher war sich sicher, dass das Resultat falsch war, etwa wegen unsauberer Arbeit. Trotzdem habe man ihm keinen zweiten Test zugestehen wollen und ihn im Hotelzimme­r eingesperr­t. Erst nach mehreren Tagen und einer Interventi­on beim Schweizer Konsulat und bei der Regierung der Seychellen habe er einen Antigentes­t machen können – dafür aber 300 Euro bezahlen müssen. «Als dieser negativ ausfiel, durfte ich ausreisen.»

«Reisebesch­ränkungen werden uns trotz Impfung noch einige Zeit begleiten», sagt Christian Laesser, Titularpro­fessor für Tourismus an der Universitä­t St. Gallen. Das Testen vor dem Reisen werde wohl auch in sechs bis zwölf Monaten noch nötig sein. «Die Einreisequ­arantäne dagegen könnte schon früher flächendec­kend abgeschaff­t werden.» Das Problem sei, dass die Impfung zwar immunisier­e, aber die Übertragun­g nicht verhindern könne, so Laesser: «Das führt zu vielen Unsicherhe­itsfaktore­n, was das Reisen und etwa das Einschlepp­en von Mutanten angeht.»

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GETTY Die Seychellen­ferien brachten für einen Zürcher eine böse Überraschu­ng.

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