Trotz Impfung strandet Schweizer auf Seychellen
VICTORIA. Ein geimpfter Zürcher musste wegen eines positiven PCRTests allein in Hotelisolation.
Fast zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer würden sich für Auslandferien impfen lassen, wie eine Studie zeigt. Dass die Impfung aber nicht die Lösung aller Reiseprobleme bedeuten muss, zeigt der Fall eines Mannes aus dem Kanton Zürich: Während seine Familie regulär aus den Seychellen in die Schweiz zurückreisen konnte, musste der Geimpfte auf der Inselgruppe ausharren – wegen eines positiven PCRTests. Der 57-Jährige wollte letzte Woche mit seiner Familie zurück in die Schweiz fliegen. Er hatte bereits beide Impfdosen erhalten, musste aber vor der Ausreise trotzdem einen PCR-Test machen. Der Zürcher war sich sicher, dass das Resultat falsch war, etwa wegen unsauberer Arbeit. Trotzdem habe man ihm keinen zweiten Test zugestehen wollen und ihn im Hotelzimmer eingesperrt. Erst nach mehreren Tagen und einer Intervention beim Schweizer Konsulat und bei der Regierung der Seychellen habe er einen Antigentest machen können – dafür aber 300 Euro bezahlen müssen. «Als dieser negativ ausfiel, durfte ich ausreisen.»
«Reisebeschränkungen werden uns trotz Impfung noch einige Zeit begleiten», sagt Christian Laesser, Titularprofessor für Tourismus an der Universität St. Gallen. Das Testen vor dem Reisen werde wohl auch in sechs bis zwölf Monaten noch nötig sein. «Die Einreisequarantäne dagegen könnte schon früher flächendeckend abgeschafft werden.» Das Problem sei, dass die Impfung zwar immunisiere, aber die Übertragung nicht verhindern könne, so Laesser: «Das führt zu vielen Unsicherheitsfaktoren, was das Reisen und etwa das Einschleppen von Mutanten angeht.»