Warum seid ihr nicht schon längst frühpensioniert?
ZÜRICH. Digitec Galaxus ist 20 Jahre alt. Im Interview erklären die Gründer, warum sie trotz Geldsegen jeden Tag weiter zur Arbeit gehen.
Wie hat es Digitec Galaxus vom kleinen Elektronikshop zum grössten Schweizer Onlinehändler geschafft?
Florian Teuteberg: Ich glaube, unser Erfolgsrezept liegt in unserer Firmenkultur: Wir schenken unseren Mitarbeitenden viel Vertrauen und geben ihnen Freiraum für mutige Ideen und Innovationen. So ist unser Team in den letzten 20 Jahren motiviert und kreativ geblieben.
Oliver Herren: Das Geld stand nie im Vordergrund. Wir wollten einfach den besten Onlineshop bauen. Wichtig ist für uns, dass unsere Kundinnen und Kunden zufrieden sind und einfach online einkaufen können.
Am Anfang wart ihr zu dritt. Was ist passiert?
Teuteberg: Marcel Dobler hat uns 2012 verlassen, nachdem die Migros mit 30 Prozent bei uns eingestiegen war. Dass er nach über zehn Jahren etwas anderes machen wollte, kann ich auch verstehen.
Ihr sollt damals je 14 Millionen Franken erhalten haben. Warum seid ihr nicht schon längst frühpensioniert und lebt am Strand?
Teuteberg: Wie viel wir erhalten haben, verraten wir nicht. Die Zahlen, die damals rumgereicht wurden, sind jedenfalls falsch. Bei dem Deal mit der Migros ging es uns aber sowieso nicht ums Geld: Wir wollten die Option erhalten, mehr als nur ein Elektronikhändler zu sein.
Wir wollten ein Onlinewarenhaus aufbauen. Dafür brauchten wir einen starken Partner, den wir mit der Migros gefunden haben.
Herren: Uns macht der Job auch immer noch Spass. Es gibt ständig neue Herausforderungen. Am Strand werde ich nach einer Stunde nervös, weil mir langweilig ist – ich komme also gern weiterhin ins Büro.
Vor drei Jahren habt ihr nach Deutschland expandiert. Bald soll es Digitec Galaxus auch in Österreich geben. Wo soll es noch hingehen?