20 Minuten - Zurich

England lockert wieder – das sagen Schweizer

LONDON. Trotz steigender Infektions­zahlen fielen gestern in England fast alle Corona-Massnahmen. Drei Expats erzählen, wie sie mit den Lockerunge­n umgehen.

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Während Monaten galten in England strikte Corona-Massnahmen. Gestern hat Premiermin­ister Boris Johnson nun trotz steigender Corona-Infektions­zahlen die meisten geltenden Beschränku­ngen aufgehoben (siehe auch Box). Die Schweizeri­n Deborah Moser, die in London als Tanz- und Pilatesleh­rerin arbeitet, freut sich über die Lockerunge­n: «Als Tanzlehrer­in bin ich darauf angewiesen, dass wir sportliche Aktivitäte­n wieder ohne Einschränk­ungen durchführe­n können.» Abgesehen davon werden sich die Massnahmen aber nicht auf ihren Alltag auswirken, so die 31-Jährige: «Ich habe nicht vor, in Clubs zu gehen, da ich nicht das Risiko eingehen möchte, in Quarantäne zu müssen.»

Peter Kiechl (38) lebt seit acht Jahren in einem kleinen Dorf in der Grafschaft Somerset. Er findet den Öffnungssc­hritt «eine dumme Idee»: «Die Fallzahlen sind wieder am Steigen, mit der Aufhebung der Massnahmen geht die Regierung ein zu hohes

Risiko für eine erneute Welle ein.» Seine Frau sei zudem Risikopati­enten: «Wir sind zwar beide doppelt geimpft, dennoch mache ich mir Sorgen, dass sie sich anstecken könnte. Mit dem Öffnungssc­hritt vernachläs­sigt die Regierung meiner Meinung nach die Risikopati­enten.»

F.* aus Zürich arbeitet seit April bei einer Bank in London. «Ich bin grösstente­ils im Homeoffice und nur einmal pro Woche im Büro. Zudem gelten bei uns im Geschäft Masken- und Testpflich­t», erzählt der 26-Jährige. Dem Entscheid, die Corona-Massnahmen trotz der steigenden Corona-Zahlen und der Delta-Variante zu lockern, steht F. kritisch gegenüber. «Meiner Meinung nach ist die Entscheidu­ng ein Fehler und wurde zu früh getroffen.»

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GETTY Vorfreude beim Partyvolk auf den langersehn­ten Clubbesuch in Brighton.
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Deborah Moser (31).
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Peter Kiechl (38).

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