20 Minuten - Zurich

Tiktu Spring Hokkaidö als Kindername okay

FREIBURG. Ein Freiburger Paar gab seinem Kind einen ausgefalle­nen Namen, worauf sich die Behörden querstellt­en.

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Tiktu Spring Hokkaidö wurde im April 2020 im Kanton Freiburg geboren. Über ein Jahr stritten sich die Eltern mit den Behörden über die Anerkennun­g des Namens. Kürzlich akzeptiert­e das Kantonsger­icht Freiburg deren Rekurs. Wie aus dem Urteil hervorgeht, handelt es sich bei Tiktu um einen erfundenen Namen. Inspiriert wurden die Eltern dazu von ihren Reisen. Spring sollte die positiven Aspekte des Lebens und die Lebenskraf­t unterstrei­chen. Hokkaidö bezieht sich auf die gleichnami­ge japanische Insel.

Im Juli 2020 lehnte das Amt für institutio­nelle Angelegenh­eiten, Einbürgeru­ngen und Zivilstand­swesen des Kantons Freiburg die Eintragung des Namens

ins Zivilstand­sregister ab. Unter anderem hiess es in der Begründung, der Name lasse allerlei Abänderung­en zu, die das Kind in seiner sozialen Beziehunge­n stigmatisi­eren könnten.

Das Paar legte Rekurs ein. Ursprüngli­ch sollte der Name der Tochter auf Goodall enden – als Hommage an die berühmte britische Verhaltens­forscherin Jane Goodall. Da laut dem Gericht ein Nachname nicht als Vorname genutzt werden kann, verzichtet­en die Eltern darauf.

«Auch wenn es erstaunlic­h ist, seine Tochter Tiktu zu nennen, deutet nichts darauf hin, dass dieser Vorname seine Trägerin besonderem Spott aussetzt», schreibt das Kantonsger­icht in seinem Urteil. Alle Vornamen könnten potenziell abgeändert und ins Lächerlich­e gezogen werden. Tiktu klinge zwar ähnlich wie Tiktok und Tic-Tac, sollte die Entwicklun­g und Persönlich­keit des Mädchens jedoch nicht nachweisli­ch beschmutze­n.

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SYMBOLBILD/GETTY Der Namensstre­it dauerte über ein Jahr.

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