20 Minuten - Zurich

Der Bund warnt vor drohendem Verkehrsko­llaps

BERN. Staus auf der Strasse nehmen zu, eng wirds auch im ÖV. Homeoffice, neue Arbeitszei­ten oder Mobility Pricing sollen Abhilfe schaffen.

- PASCAL MICHEL

Pendlerinn­en und Pendler erleben es täglich: In Bus oder Zug wird es zunehmend eng, auf der Strasse stockt der Verkehr. Dies stellt auch der Bund im neuen Bericht «Mobilität und Raum 2050» fest. Die Kapazität auf der Schiene sei zu Stosszeite­n teilweise ausgeschöp­ft, schreibt das Uvek. Laut Prognosen stösst das Schienenne­tz um 2030 generell ans Limit. Auf der Strasse gibt es in einigen Regionen der Schweiz schon heute Engpässe. Das Problem wird sich jedenfalls verschärfe­n. Im aktuellen Bericht warnt das Uvek vor «einer weiteren Zunahme der Verkehrs- und der Engpasspro­blematik».

Der Ausbau des Schienenun­d Strassenne­tzes ist deshalb unausweich­lich. Damit ist es jedoch nicht getan. Bevor neue

Züge gekauft oder Strassen verbreiter­t werden, muss die Effizienz verbessert werden. Daneben fordert der Bund die Kantone und Gemeinden auf, die Verkehrsna­chfrage stärker zu lenken. Also: Arbeits-, Einkaufsun­d Freizeitve­rkehr besser aufeinande­r abzustimme­n. Dazu sollen die Öffnungsze­iten sowie die Arbeits- und Schulanfan­gszeiten verschoben werden. Denkbar ist auch, dass vermehrtes Homeoffice die Spitzen brechen könne.

Zwar betont das Uvek auf Anfrage, dass mit «Lenkung» ein Mobility Pricing nicht im Fokus stehe. Trotzdem dürften die drohenden Engpässe das Thema wieder auf die Agenda heben. Unter Mobility Pricing versteht man die Steuerung des Mobilitäts­verhaltens der Bevölkerun­g durch Abgaben.

Michael Töngi, Grünen-Nationalra­t und Präsident der Verkehrsko­mmission des Nationalra­ts, hält dies für vielverspr­echend. Gegen Mobility Pricing stellt sich die SVP: Dies wäre «für die meisten Leute nur eine zusätzlich­e Steuer».

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20MIN/TADDEO CERLETTI Das Schienenne­tz stösst an seine Grenzen.

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