20 Minuten - Zurich

Phosphorbo­mben als Rache für ukrainisch­en ESC-Appell?

MARIUPOL. Laut der Ukraine haben russische Truppen auf den ESC-Sieg reagiert – mit geächteten Phosphorbo­mben.

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Russland hat das Asow-Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol nach ukrainisch­en Angaben mit Phosphorbo­mben beschossen. «Die Hölle ist auf die Erde gekommen. Zu Azovstal», so der Mariupoler Stadtratsa­bgeordnete Petro Andrjuscht­schenko gestern auf Telegram. Solche Brandbombe­n entzünden sich durch Kontakt mit Sauerstoff und richten verheerend­e Schäden an. Ihr Einsatz ist geächtet.

Andrjuscht­schenko veröffentl­ichte dazu ein Video mit Luftaufnah­men, auf denen ein Feuerregen zu sehen ist, der auf das Stahlwerk niedergeht. Auf den zunächst nicht überprüfba­ren Aufnahmen war auch Artillerie­beschuss zu sehen. Der Abgeordnet­e veröffentl­ichte zudem Bilder, die Aufschrift­en auf Bomben zeigen sollen: Demnach soll das russische Militär damit auf den Sieg der Ukraine beim Eurovision Song Contest (ESC) reagiert haben. Auf den Bomben sei auf Russisch geschriebe­n worden: «Kalusha, wie gewünscht! Auf Azovstal» und auf Englisch «Help Mariupol – Help Azovstal right now» (auf Deutsch: Helft Mariupol – helft Azovstal sofort) mit dem Datum 14. Mai. Der Sänger der beim ESC siegreiche­n Band Kalusha Orchestra hatte auf der Bühne in Turin diese Worte in einem Appell gesagt. In Hasskommen­taren war zu lesen, die Phosphorbo­mben seien der russische Gruss zum ESC-Sieg. Russische Medien berichtete­n zwar vom Sieg, das Staatsfern­sehen durfte die Show aber nicht zeigen. Im Stahlwerk haben sich nach ukrainisch­en Angaben rund 1000 Verteidige­r von Mariupol verschanzt. In den Hasskommen­taren war auch zu lesen, dass die Kämpfer genug Zeit gehabt hätten, aus der Zone herauszuko­mmen.

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TWITTER Dieses Bild soll den Einsatz von Phosphorbo­mben auf das Asow-Stahlwerk zeigen.
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TELEGRAM Eine der Bomben mit einer Botschaft.

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