Fussballer mietet G-Klasse von zwei Zürchern – und taucht ab
Ein Ex-SionSpieler mietete einen Luxuswagen in Zürich. Tags darauf befand sich dieser in Frankreich.
Mit einem solchen Vorfall hatten die beiden Zürcher Vincent Hefti (21) und Claude Gietz (24) nicht gerechnet, als sie im Sommer 2022 angefangen hatten, Luxusautos zu vermieten. Plötzlich befand sich der vermietete Mercedes G-Klasse, ein SUV im Wert von rund 240 000 Franken, nicht mehr in der Schweiz, sondern in der französischen Hauptstadt Paris – obwohl man mit dem Mietwagen das Land nicht verlassen durfte.
Dabei begann alles ganz normal: Zwei jüngere Männer aus Lausanne wollten den Wagen über das Weekend mieten. «Wir haben die IDs geprüft und sie haben vertrauenswürdig auf uns gewirkt.» Bei einem der Männer handle es sich um einen derzeit vereinslosen Fussballspieler, der unter anderem bei der U-21-Equipe des FC Sion unter Vertrag stand. Kurze Zeit später habe sich der Mercedes auf dem Weg zur französischen Grenze befunden. Da die Mietautos mit GPS-Sensoren ausgestattet seien, hätten sie jederzeit sehen können, wo sich der Wagen befand. «Als wir sahen, dass der G-63 in Paris stand, haben wir die Polizei informiert», sagt Hefti. Zudem hätten sie auch einen französischen Privatermittler engagiert. «Dieser hat das Auto innert Stunden in Étampes, einer Gemeinde im Süden von Paris, sichergestellt.»
Die Männer, die mit dem Auto unterwegs waren, seien aber nicht die beiden gewesen, die den SUV gemietet hätten, sagt Hefti weiter. «Vermutlich ist der Wagen an der Grenze weitervermietet worden – ein verbreitetes Phänomen.» Hefti und Gietz haben Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft Genf hat gegen den 21-jährigen Hauptmieter – den Ex-SionSpieler – ein Verfahren wegen Veruntreuung eröffnet. «Schwer bestraft wird er dafür aber vermutlich nicht», so Hefti. Wahrscheinlich gebe es eine Busse. Das tue aber nichts zur Sache: «Wir sind einfach froh, unseren Mercedes zurückzuhaben.»
Der Ex-Sion-Spieler war bis gestern nicht erreichbar.