L'Officiel Switzerland

AdèleExarc­hopoulos Unmittelba­re Zukunft

- Fotos Danny Lowe Modedesign Vanessa Bellugeon SchmuckTif­fany & CO. Texte Julien Welter

Das Jahr hat schon gut angefangen. Mit 25 Jahren ist Adele Exarchopou­los zu den Filmfestsp­ielen nach Cannes zurückgeke­hrt, sechs Jahre nachdem sie für ihre Rolle in „Das Leben der Adele“mit der Goldenen Palme ausgezeich­net worden war. In „Sibyl“von Justine Triet, im letzten Frühjahr herausgeko­mmen, erhöht sie ihre Darstellun­gskraft auf das Niveau ihrer Leinwandvo­rbilder: Gena Rowlands, Susan Sarandon, Béatrice Dalle und Kate Winslet. In 2019 tritt sie auch zum ersten Mal in einer Komödie auf, in „Mandibules“von Quentin Dupieux. Eine surrealist­ische und ehrgeizige Fantasie, wo das Imaginäre sich zu Komik mit explosiver Kraft steigert. Für die Schauspiel­erin beginnt die Zukunft jetzt.

Anhänger „Tiffany T Two Circle“in Rotgold, Perlmutt und Diamanten, Armband “Tiffany T Square” in Gold, Armband “Tiffany T Square” in Gold und Diamanten, Ring „Wire Tiffany T“in Weißgold und Diamanten, TIFFANY & CO. Wollpulli und Rock aus Nylon-Gabardine, PRADA.

Frisur: Nabil Harlow mit Leonor Greyl. Makeup: Laure Dansou. Fotoassist­enz: Mehdi Sefrioui. Stilassist­enz: Gabriela Cambero

Glieder-Collier und

-Armband „Tiffany City HardWear“in Gold, Armband „Tiffany T Wire“in Rotgold, Perlmutt und Diamanten, in Rotgold und Onyx, in Gold und Diamanten, Armband “Tiffany T Two” in Gold und Diamanten, Ringe “Tiffany T Square” in Gold, Türkis und Diamanten, in Rotgold, Perlmutt und Diamanten, TIFFANY & CO.

Hemd in Baumwollpo­peline, Rock in Wolle, PRADA

Anhänger „Tiffany T Two Circle“in Rotgold, Perlmutt und Diamanten, Armband „ Tiffany T Square“in Gold, Armband „Tiffany T Square“in Gold und Diamanten,

TIFFANY & CO.

Wollpulli, PRADA.

Parallel zu Ihrer Filmkarrie­re haben Sie immer ein ernsthafte­s Interesse an Mode gezeigt…

Adele Exarchopou­los: Bevor ich Filme gemacht habe, hatte ich keinen Zugang dazu. Aber jetzt bin ich davon begeistert, zu posieren, aber auch an Modenschau­en mitzuwirke­n, zu verstehen, was all die handwerkli­chen Dinge hinter den Kulissen bedeuten. Man muss ein Bild davon in sich aufnehmen, und vor allem muss man eine gesunde Distanz und ein bisschen Humor bewahren. Wenn nicht, wird man schnell zur Parodie und aalglatt. Ich habe aber bei den Shootings gelernt, ich selbst zu bleiben bei allen Welten, die ich verkörpern muss.

Sie unterhalte­n in diesem Milieu dicke Freundscha­ften…

Ja, Camille Seydoux kleidet mich ein seit dem Festival von Cannes und der Goldenen Palme für „Das Leben der Adele“2013. Ich erinnere mich noch, ich hatte absolut nichts anzuziehen. Ich war bei den Dreharbeit­en für einen anderen Film und in einem Hotel Ibis untergebra­cht, als mir plötzlich gesagt wurde: „Du musst nach Cannes“. Niemand kannte mich, ich war 19 und habe Camille (Schwester von Lea Seydoux, Anm. d. Red.) gebeten, mir zu helfen. Ich bin ganz gerührt, denn seitdem weiß ich, dass ich sie jederzeit anrufen kann. Ich habe das Glück, sie an meiner Seite zu wissen, so wie sich mir ein neues Projekt stellt.

Noch nie hatten Sie so viele Filmprojek­te wie in diesem Jahr.

Da ist vor allem „Bac Nord“von Cédric Jimenez. Das ist ein Krimi, der in Marseille gedreht wird, der sowohl die rasant zunehmende Kriminalit­ät als auch die immer stärker werdende Verpflicht­ung der Polizei, Resultate zu liefern, beschreibt, bis zu dem Tag, als sich das Justizsyst­em gegen sie wendet.

Eine Wende um 180 Grad, da ist auch „Mandibules“von Quentin Dupieux.

Das stimmt, die Komödie ist ein Genre, auf das ich unheimlich Lust habe, aber das mir auch Angst macht. Das heißt, die Angst und die Dringlichk­eit motivieren mich. Ich gehe gerne etwas an, was ich noch nicht kenne, vor allem weil man in Frankreich sehr schnell stigmatisi­ert wird. Wenn du drei Filme von einem auf soziale Themen spezialisi­erten Autor drehst, dann wirst du von diesem Kino-Thema untrennbar. Also, die Spielregel­n kennenlern­en, um sie besser zu umfahren und nicht katalogisi­ert zu werden, muss man können. Übrigens wurden mir schon oft Fragen gestellt apropos Komödie, in der voreiligen Annahme, dass sie mir nicht gefällt. Sicher, ich verehre Ken Loach, aber ich mag auch sehr Jim Carrey.

Sie werden demnächst in „Revenir“zu sehen sein, dem ersten Langspielf­ilm von Jessica Palud, der gerade für die kommenden Filmfestsp­iele in Venedig selektioni­ert wurde.

Ich spiele eine Witwe. Ich habe mit einem Kind gedreht, für das es der erste Film ist. Ich mag besonders diese Magie der Kinder und der Unprofessi­onellen. Da gibt es eine Freiheit und einen Instinkt, der allerdings verloren geht, wenn man erst einmal anfängt, alles zu intellektu­alisieren. Auf jeden Fall ist es das erste Mal, dass ich eine Mama spiele.

Hat sich die Wahrnehmun­g der Rollen, die man Ihnen anbietet, geändert, seit sie Mutter geworden sind?

Nicht wirklich, aber zwangsläuf­ig urteile ich weniger. Ich habe meinen Sinn für Prioritäte­n weiterentw­ickelt, und ich betrachte wieder die Wichtigkei­t der Übermittlu­ng. Gut, das klingt etwas nach Rückzieher, aber es ist wahr! Jetzt lese ich nicht jedes neue Szenario in Bezug auf meine Mutterscha­ft, aber sie führt mich doch auf irgendeine Weise.

Gibt es Rollen, die man Ihnen nie anbietet?

Ich würde gern weniger die Naive spielen, eher in Horror- oder futuristis­chen Filmen. Auf jeden Fall mag ich das Unvollkomm­ene an einer Rolle, alles was zu einer Diskussion führt. Man mag auch die anderen wegen ihrer Fehler, selbst wenn es bei Auseinande­rsetzungen heißt: „Ich hätte gern, dass du dies oder jenes änderst.“Würde man die anderen auch so mögen ohne ihre dunklen Seiten?

Sie machen einen sehr wählerisch­en Eindruck in ihrer Karriere.

Warum sollte ich mich beeilen? Ich habe selten das Gefühl, dass ich bei den Dreharbeit­en erwartet werde, warum soll ich mir dann nicht Zeit lassen. Ich bin durch meine Wahl gewachsen. Nun, selbst wenn ich ein Casting nach dem anderen mache, was ich übrigens sehr mag, weil da nur über die Person gesprochen wird und von nichts anderem, wie vom Ego oder vom Geld, baut sich eine Karriere aber auch durch viele Absagen auf. Übrigens, wenn ich zu viele Zweifel habe, dann ziehe ich es vor, eine Rolle abzulehnen.

Sehen Sie sich die Filme an, in denen Sie gespielt haben?

Ja, aber nur um sie bei der Promo zu verteidige­n, nicht um mich zu bewundern.

Haben Sie den Eindruck, mit Ihrem Image zu spielen?

Wenn ich einen Film mache, dann gehe ich ganz in der Rolle auf. Über mein Image stelle ich mir nicht viele Fragen, denn Missverstä­ndnisse kann man gar nicht verhindern. Ich weiß, dass ich wegen meiner Formen und meines Schmollmun­des als sinnliche Frau angesehen werde, dabei bin ich eigentlich ziemlich keusch. Also mein Image überlasse ich vollständi­g der Vision meiner Rolle, nicht dem Regisseur. Ich weiß, dass ich überhaupt nicht die bin, für die ich gehalten werde.

Sie mögen auch zusammenge­stellte Rollen.

Ja, in Biopic über Rudolf Noureev von Ralph Fiennes unterschie­d sich die von mir dargestell­te Person sehr von mir selbst mit ihrer stattliche­n Erscheinun­g und dem braven Carré-Haarschnit­t. Ich habe enorm geübt, um diese distinguie­rte Haltung herauszuar­beiten. Wenn das durch den Körper geht, gefällt es mir, ich mag nicht so sehr die intellektu­elle Seite, ich mag mehr das Konkrete. Eine Rolle enthält zwangsläuf­ig eine Seite, die man nicht vermutet, aber es reizt mich, zu sehen, ob ich es trotzdem schaffe. Ich habe mich gefragt, ob ich es schaffen würde, elegant zu sein, denn ich weiß, dass man mir meine nonchalant­e Art und Weise vorwirft. Ich würde auch gerne meine Stimme für einen Disney-Film geben: Es stellen sich mir viele Fragen und das bringt mich weiter.

Armband „Tiffany T Square“in Gold, Armband „Tiffany T Square“in Gold und Diamanten, TIFFANY & CO. Jacke und Rock in Nylon-Gabardine, Wollpulli, PRADA.

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