INTERVIEW MIT ANDREA TORNAGHI,
INHABER UND JUWELIER
PRESTIGE: Tornaghi gibt es jetzt seit mehr als 40 Jahren. Wie hat sich das Unternehmen seit der Gründung entwickelt? ANDREA TORNAGHI:
Angefangen mit einer kleinen Boutique 1979 in Monza, haben wir Schritt für Schritt unsere Schmuckkollektionen ausgebaut. In den 1970er-jahren war das Tragen von Ohrringen nicht sehr verbreitet–armbänder und Cocktailringe waren beliebt, aber Ohrringe weniger. Meine Mutter Remida erkannte jedoch das Potenzial und begann mit dem Design von Kreolen, die einen grossen Erfolg verzeichneten. Mit der Zeit entschieden wir uns für eine exklusivere Ausrichtung und eröffneten 2008 unser Flaggschiffgeschäft. 2013 folgte St. Moritz und vor drei Jahren erweiterten wir unser Portfolio mit der Eröffnung eines Geschäfts in Zürich.
Teilen Sie dieselbe Leidenschaft für Schmuck wie Ihre Mutter?
Lassen Sie uns sagen, dass ich als Einzelkind viel Zeit mit meiner Familie verbracht habe, und so ist die Leidenschaft für Schmuck natürlich gewachsen. Das Entwerfen, das Diskutieren über Edelsteine–all das hat meine Liebe zur Juwelierkunst geprägt. Ich betrachte mich selbst aber eher als Architekt denn als Designer, doch das Gestalten von Ringen oder Ohrringen vereint meine Leidenschaft für Design.
Wie beeinflusst das italienische Design Ihren Schmuck?
Ich glaube, meine Lebensweise in zwei Ländern, Italien und Frankreich, prägt meinen Designansatz. Ich liebe es, zeitgenössische Stücke zu kreieren, die im Alltag getragen werden können. Italien hat eine lange Tradition in der Schmuckherstellung und eine Vorliebe für moderne Eleganz. Diese Einflüsse spiegeln sich in unserer Kollektion wider. Wir legen grossen Wert auf Farben, die unseren Schmuck einzigartig machen. All unsere Stücke werden zudem in Italien hergestellt, was die Qualität und das handwerkliche Können unterstreicht.
Wohin möchten Sie die Marke Tornaghi als Inhaber führen?
Ich bin gerne regelmässig in meinen Geschäften unterwegs und mit Kunden in Kontakt. Wir überlegen ständig, welche Schritte als Nächstes folgen könnten. Vielleicht werden wir mit einigen Kaufhäusern zusammenarbeiten, denn es gibt viele Menschen, die unsere Marke noch nicht kennen. Als Familienunternehmen ist es eine echte Herausforderung, mit den grossen Marken zu konkurrieren. Ich habe jedoch die Absicht, mein Unternehmen weiterhin als einzigartige Nische zu etablieren.