DURCH WILDROMANTISCHE TÄLER AUSSICHTSREICHE HÖHEN UND AUF
Einfach loslaufen. Das Knirschen von frischem Schnee unter den Füssen spüren. Das feine Rieseln der Flocken betrachten, die von den Ästen fallen. Hören, wie leise alles wird, wenn man durch die weisse Natur stapft. Auf dem Weg vom Bahnhof Pontresina hinein ins Val Roseg glitzern Schneekristalle um die Wette, die tief verschneiten Bäume schenken märchenhafte Licht- und Schattenspiele. Mit jedem Schritt auf dem präparierten Winterwanderweg bietet sich ein neuer Blickwinkel auf die Landschaft.
Winterwandern ist die ruhigste und entschleunigendste Art, den Winter zu erleben und trotzdem aktiv zu sein. Kein Gerangel und Anstehen vor der Gondel oder dem Sessellift. Längst lockt der Schnee die Wintersportler nicht nur auf die Pisten und Loipen, seit einigen Jahren suchen sie eine gewisse Multioptionalität – am Morgen auf den Ski, am Nachmittag zu Fuss auf den Winterwegen. Der Vorteil am Winterwandern: Es gibt für jedes Niveau Möglichkeiten. Und: Es braucht dazu keine spezifischen Hilfsmittel – ausser guten Wanderschuhen, warmer Kleidung, Sonnenbrille und Sonnencreme.
Viel zu dem Boom in der Schweiz beigetragen hat Schweiz Mobil. Seit das nationale Netzwerk für den Langsamverkehr Winterwanderrouten auf seiner Website aufschaltet, ist die Nachfrage deutlich gestiegen. Doch auch die Destinationen bieten zusätzlich neue Strecken. So kann das Oberengadin mit über 250 Kilometern Winterwanderwegen mit einer reichen Fülle an möglichen Touren aufwarten. Die Wege sind mit pinken Wegweisern markiert und in der Regel an den öffentlichen Verkehr angebunden. Im Internet oder in der App bekommt man zudem alle wichtigen Infos wie Länge, Höhenmeter oder besondere Sehenswürdigkeiten.
Man hat nur zu entscheiden, ob man im Haupttal bleiben und über oder entlang der Seen wandern möchte oder hinauf auf den Muottas Muragl oder die Corviglia fährt (oder wandert), wo man auf den Rundwegen die spektakuläre Aussicht geniessen kann. Noch dazu gibt es eine Reihe von idyllischen Seitentälern wie das Val Bever, das Val Fex oder das Val Roseg. Das Angenehme: Meist trifft man auch auf gemütliche Alpbeizen und Bergrestaurants, in denen man sich verköstigen kann. Wo sich diese befinden, ist auf der interaktiven Karte von Engadin Tourismus www.engadin.ch ersichtlich. Auf einigen Strecken sind sogar die Sitzbänke zum Ausruhen aufgeführt.
Die Route ins Val Roseg ist mit sieben Kilometern eine der längeren und wird deshalb als mittelschwere Tour gekennzeichnet. Aber es lohnt sich jeder Meter, den man durch die verschneiten Wälder stapft, flankiert vom Piz Rosatsch auf der einen und dem Piz Chalchagn auf der anderen Seite. Mit etwas Glück kann man sogar Gämse und Rehe entdecken. Und ist man weit genug im Tal, eröffnet sich einem der Blick auf die imposanten Gipfel der Berninagruppe. Dann ist es nicht mehr weit bis zum Ziel beim Restaurant Roseg Gletscher, in dem unter anderem ein leckeres Dessertbuffet lockt. Wer dann noch mag, nimmt den gleichen Weg zurück. Alle anderen setzen sich in eine der Pferdekutschen und lassen sich gemütlich und entspannt nach Pontresina fahren.
WWW.ENGADIN.CH WWW.PONTRESINA.CH
WINTERWANDERN IST DIE RUHIGSTE UND ENTSCHLEUNIGENDSTE ART, DEN WINTER ZU ERLEBEN. BESONDERS GUT KANN MAN DAS IN DER HERRLICHEN NATURLANDSCHAFT IM OBERENGADIN. Autorin_silvia Schaub