ENTDECKEN SIE DEN NEUEN U.S. CIVIL RIGHTS TRAIL
AUF DEN SPUREN DES HELDENHAFTEN KAMPFS FÜR DIE GLEICHBERECHTIGUNG DER AFROAMERIKANER
Auf den Spuren des heldenhaften Kampfs um die Gleichberechtigung der Afroamerikaner durch die Südstaaten und darüber hinaus.
Wer sich auf den neuen U.S. Civil Rights Trail begibt, macht sich auf zu einer Reise in die Vergangenheit, in einen mit großem Mut und Hingabe geführten Kampf gegen entsetzliche Unmenschlichkeit, entdeckten unsere Autorinnen Lindsay Sutton und Mary Moore Mason.
Der zum 50. Jahrestag der Ermordung des Nobelpreisträgers und Führers der Bürgerrechtsbewegung Dr. Martin Luther King Jr. eröffnete U.S. Civil Rights Trail ist in Wirklichkeit eher eine Zusammenstellung von rund 100 Schauplätzen, an denen Afroamerikaner für ihre Rechte kämpften – um ihr Wahlrecht, ihr Recht gute Schulen zu besuchen, im Bus dort zu sitzen und in
der Öffentlichkeit dort zu essen, wo sie es möchten.
Diese Orte liegen in 14 USBundesstaaten – die meisten davon im Süden der USA, aber so weit voneinander entfernt wie Kansas, Missouri und Delaware. Daher lässt sich ihre historische und emotionale Bedeutung am einfachsten herausfinden, wenn man sich auf die Orte konzentriert, die mit dem Leben von Dr. King selbst zu tun haben, beginnend mit dem Martin Luther King Jr. National Historic Site in Atlanta, Georgia.
Direkt im traditionellen, afroamerikanischen Stadtviertel Sweet Auburn gelegen, umfasst es das Zuhause seiner Kindheit in der Ebenezer Baptist Church, in der sowohl er, als auch sein Vater Pastoren waren. Hier ist ein der internationalen Bürgerrechtsbewegung gewidmetes Museum und eine Statue des großartigen Befürworters der Gewaltlosigkeit, Mahatma Gandhi, zu sehen sowie das Marmorgrabmal von King und seiner Frau Coretta. Seine Grabinschrift lautet ergreifend: “Free at last, Free at last, Thank God Almighty I’m Free at last.”
257 km Richtung südwestlich auf der Interstate 85 erreicht man Montgomery in Alabama, mit der Dexter Avenue King Memorial Baptist Church, deren Pastor, Dr. King, bei der Planung des Montgomery Bus Boycott mitwirkte.
Hier beschützte er Freedom Riders vor dem weißen Mob, der sich draußen versammelte hatte. Ironischerweise ist die Kirche nur 90 Meter vom Eingang des Alabama State Capitol entfernt, dem Ort, an dem sich die Südstaaten 1861 für die Sezession als Konföderierte Staaten von Amerika entschieden. Damit wurde damals die Zündschnur für den amerikanischen Bürgerkrieg in Brand gesetzt, der zwar nicht ausschließlich aber größtenteils wegen der Sklaverei geführt wurde.
In Montgomery gibt es außerdem ein Museum, das Rosa Parks gewidmet ist. Sie weigerte sich ihren Sitzplatz in einem Bus in Montgomery einem weißen Passagier zu überlassen – und wurde deshalb wegen “zivilen Ungehorsams” verhaftet – dies führte zu dem ein Jahr dauernden Montgomery Bus Boycott. Sehenswert ist auch das Civil Rights Memorial, ein Denkmal für all diejenigen, die zwischen 1954 und 1968 für die Bürgerrechte kämpften.
Montgomery sollte im März 1965, vom
87 km westlich gelegenen Selma aus, das Ziel eines Friedensmarsches für das Wahlrecht sein. Aber die Marschierer mussten zunächst die inzwischen legendäre Edmund Pettus Bridge in Selma überqueren. Auf dieser wurden sie von der Polizei und bissigen Hunden - am heute als “Blutiger Sonntag” bezeichneten Tag - brutal angegriffen. Der Film Selma aus dem Jahr 2014 zeigt das sehr anschaulich. Schließlich erreichten 25.000 Menschen in einem dritten Marsch am 25. März das State Capitol.
Ein wichtiger Punkt auf der 390 km langen Fahrt von Montgomery zurück nach Atlanta über die Interstate-65/ Interstate-20 ist Birmingham.
Dort wurde Dr. King wegen seiner Bürgerrechtsaktivitäten inhaftiert. Hier steht aber auch die 16th Street Baptist Church, in der fünf junge Afroamerikanerinnen durch einen Bombenanschlag des Ku-Klux-Klans am 15. September 1963 ermordet wurden. Mehr darüber erfährt man im Birmingham Civil Rights Institute.
Um weiteren wichtigen Ereignissen im Leben Dr. Kings zu folgen, geht es nun in die US-Hauptstadt Washington, DC. Dort hielt er am 28. August 1963 auf den Stufen des Denkmals für Präsident Abraham Lincoln - der die Sklaven befreite - seine dramatische „I have a dream”-Rede. Eine Statue von Dr. King wurde 2011 im nahe gelegenen West Potomac Park aufgestellt. Angeregt durch das Zitat seiner Rede “Aus dem Berg der Verzweiflung, ein Stein der Hoffnung“– zeigt sie King, der aus einem massiven Steinblock auftaucht.
Zu den anderen erwähnenswerten Civil Rights Sehenswürdigkeiten in der Stadt
gehört das US Supreme Court Gebäude.
Dort fiel 1954 die Entscheidung, das Gesetz zur Rassentrennung in öffentlichen Schulen aufzuheben. Dazu kommt als weiteres Museum das National Museum of African American History and Culture.
Um die letzte Lebensphase Dr. Kings zu erkunden – ein besonderer Schauplatz des Trails – geht es weiter nach Memphis, Tennessee. Dort wurde der Führer der Bürgerrechtsbewegung am 4. April 1968 ermordet, als er in der Stadt war, um streikende afroamerikanische Müllmänner zu unterstützen. Man kann das abgesperrte Schlafzimmer im Lorraine Motel sehen, in dem er schlief, bevor er morgens auf den Balkon hinaustrat und durch den Heckenschützen James Earl Ray niedergemäht wurde. Spekulationen über die tatsächlichen Motive und Hintermänner dieses Mords dauern bis heute an.
Im angrenzenden National Civil Rights Museum lernt man vieles über das Wahlrecht, die Freedom Riders, den Montgomery Bus Boycott und die “Sitins” der Studenten vor Essensausgaben, die nur Weißen vorbehalten waren.
Von Memphis führt die Tour dann auf der Interstate 55 insgesamt 341 km Richtung Süden bis nach Jackson, der Hauptstadt des Bundesstaats Mississippi und der Heimat zweier neuer Museen. Eines ist der Geschichte des USBundesstaats gewidmet und das andere den Bürgerrechten. Als Präsident Trump am 9. Dezember 2017 zur Eröffnung der Museen eintraf, wurde die Veranstaltung vom örtlichen Bürgermeister, einigen Kongressabgeordneten und Menschenrechtsaktivisten boykottiert.
Sie waren der Ansicht, dass die Politik des Präsidenten respektlos gegenüber dem ist, was das Museum präsentiert. Myrlie Evers, die Witwe des ermordeten, örtlichen Bürgerrechtführers Medgar Evers blieb und hielt eine starke, würdige Rede zur Eröffnung der Museen. (Das Haus der Evers ist heute ein Museum und sein Tod bildete den eindrucksvollen Hintergrund für den 2011 gedrehten Film The Help.)
Eine alternative Route für die Rückfahrt nach Memphis ist die Route 61, die durch das üppige, ländliche Mississippi Riverside Delta führt. Hier gibt es eine bemerkenswerte Anzahl von Museen und Orten, welche der in dieser Gegend entstandenen, afroamerikanischen BluesMusik gewidmet sind.
In der Nähe von Cleveland lohnt Mound Bayou einen Besuch, eine experimentelle Gemeinschaft, in der Afroamerikaner im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert eine Farmkooperative entwickelten. Es gibt auch Verbindungen zu der bereits verstorbenen, großen Bürgerrechtsaktivistin Fanny Lee Hamer. Sie rief den Delegierten des Parteikongresses der Demokraten 1964 in Chicago zu: “Ich habe es satt, es satt zu haben”, als es um die fortwährende Misere ihrer afroamerikanischen Landsleute ging.
Obwohl noch ein ganzes Stück Weg zu gehen ist, bevor sich alle Hoffnungen Fanny Lee Hamers erfüllen, wird uns der Civil Rights Trail zumindest an den Mut derjenigen erinnern, die für die Bürgerrechte gekämpft haben und an die bereits erzielten Fortschritte sowie an das, was noch zu tun ist.
WEITERE INFORMATIONEN: www.civilrightstrail.com