Feiner Trance mit satten Bässen
Anyma weiß mit seinen Tracks gleich zweifach zu beeindrucken: Wer schon mal seinen Instagram-Account besucht hat, kennt die futuristischen Animationen, mit denen seine Sounds nicht nur zum Schweben einladen, sondern gleich doppelt unter die Haut gehen. Wie auch seine vorigen Songs beweist „Running“einmal mehr, wie Trance in 2022 klingen sollte. Und das nicht nur dank der butterweichen Pads, sondern vor allem den kräftigen Bässen ...
1 Zwei Bässe
… und davon bietet der Song gleich zwei: Der erste ist ein relativ klassischer 16tel-Bass à la Psytrance, während der zweite als eine Art Stab dient, der vor allem nach dem Break regelmäßig zum Einsatz kommt, um dem Song mehr Drive zu verleihen. Da wir ein starkes Fundament wollen, kreieren wir beide mit dem SE-3X (alternativ Thorn Solo).
2 Drei Oszillatoren
Für den Stab ist ein fetter Grundsound wichtig, den wir durch Nutzung aller drei Oszillatoren erreichen, von denen die ersten beiden jeweils Sägezahn und Rechteck liefern, der dritte wiederum die Dreieck- Wellenform. OSC 2 tunen wir außerdem 12 Halbtöne nach oben. Die Lautstärke von OSC 1 und 3 fahren wir auf fast volle Pulle, OSC 2 nur auf die 57%.
3 Sounddesign
Vor allem aber Ringmod auf volle Pulle macht den Sound deutlich crisper. Bei Envelope 1 stellen wir ATTACK und SUSTAIN auf null, DECAY und RELEASE auf etwa 11 Uhr und drehen ENV 1 AMNT auf 2 Uhr, damit der Sound schön bounced. Die Filter FREQUENCY passt auf 12 Uhr gut und auch RESONANCE drehen wir auf 11 Uhr auf, um den Sound klarer zu machen.
4 Filter-Settings
Hüllkurve 2 gestalten wir identisch, damit auch die Lautstärke dem Bounce folgt und der Sound kurz ausfadet, statt abrupt zu enden. Um Filter-Betonungen wie beim Original per Velocity zu regeln, stellen wir in den Filter-Settings DYN bei ENV 1 > VCF auf 99%, ebenso bei ENV 4 > SWP2. Jetzt noch die MIDI-Datei des Stabs laden und inspirieren lassen.
5 Bassline
Die Haupt-Bassline gestaltet sich noch simpler, hierzu brauch es eine 16tel-Sequenz, bei der die ersten beiden Noten halbe Anschlagstärke haben, die andern beiden volle. Der Klang ist sehr soft, aber untenrum angenehm drückend. Diesen Sound realisieren wir wieder mit drei Oszillatoren: eine Dreieck-Wellenform, ein Rechteck und noch mal ein Dreieck.
6 Weich und drückend
Die Dreieck-Wellenformen sorgen für Wärme, das Rechteck für den Druck. OSC 2 und 3 tunen wir allerdings eine Oktave höher und drehen die Lautstärke voll auf, während OSC 1 nur auf 50% läuft. Jetzt noch Cutoff auf 9 Uhr drehen, die Hüllkurve wie beim vorigen Bass einstellen und ENV 1 AMNT auf 11 Uhr stellen. Schon haben wir einen runden Bass parat.