Arpeggios für Melodic Techno
Ein Karriere, wie man sie sich nur träumen kann: In kürzester Zeit ist Space 92 mit seinem Melodic Techno an die Spitzen der Club-Charts gesprungen und dort seither permanent präsent. Sein Sound ist knackig und die Melodien haben epische Züge, ohne dabei zu dramatisch zu werden. Also schauen wir doch mal, wie die Hookline in seinem aktuellsten Track aufgebaut ist.
1 Drama-Queen
Die Hookline von „The Game“wird im Breakdown erst bruchstückhaft angekündigt und startet nach dem Drop richtig durch. Wie so oft ist hier Simplicity der Schlüssel: Die Sequenz ist ein Arpeggio aus 16tel-Noten mit den Noten D, E, F und G, was eine dramatische Steigerung erzeugt. In jedem zweiten Durchgang wird G durch ein tieferes C und ein A ersetzt.
2 Peak / Thorn Solo
Damit das Arpeggio aber nicht schnöde durch läuft, startet die Sequenz mit einem 16tel eine Oktave tiefer und endet mit einem 16tel eine Oktave höher. Den genauen Aufbau finden Sie in der MIDI-Datei in den Workshop-Daten zum Spezial. Viel wichtiger ist jedoch der Sound, den wir mit dem Novation Peak bauen. Alternativ bietet sich unser Thorn Solo an.
3 Drei Oszillatoren
Wir starten mit einem INIT- Preset und drehen die Lautstärke aller drei Oszillatoren auf volle Pulle, wählen als Wellenform jeweils den Sägezahn und setzen Range auf 16‘, 8‘ und 4‘. Die beiden höheren Oszillatoren verstimmen wir außerdem ganz leicht mit Fine( tune) +10 und
+20 Cent. Dazu drehen wir Noise auf 3 Uhr, um einen satten Grundklang zu erhalten.
4 Filter-Trick
Der Hook-Sound von Space 92 klingt so richtig schön analog, was zu einem guten Teil dem Filter zu verdanken ist. Frequency (Cutoff) stellen wir auf etwa 11 Uhr und Mod Env 1 Depth auf 3 Uhr. Stellen Sie Decay auf etwa 40 und alle anderen Regler auf 0, um einen knackigen Sound zu erhalten. Fahren Sie Attack jedoch auf 12 hoch, wird er richtig fett.
5 Reverb & Arpeggiator
Wenn die Hookline noch etwas schärfer werden soll, drehen Sie Resonance auf 9 Uhr. Allerdings nicht mehr, sonst dünnt der Sound wieder zu sehr aus. Garniert wird der Patch mit ein wenig Reverb mit Time und Level auf jeweils 9 Uhr. Wie auch bei der Resonanz ist weniger hier mehr. Zu guter Letzt wird noch der Arpeggiator aktiviert und fertig.
6 Tightes Timing
Nun können wir den MIDI-Clip laden, den Synth als Audiospur aufnehmen und noch einen kleinen Trick anwenden: Bei aktuellem Techno ist schnurgerades Timing alles. Daher verschieben wir die Aufnahme um etwa 10 ms nach vorne. Das gleich in etwa das Öffnen des Filters ( Attack beim Mod Envelope) aus und macht die Hookline extrem tight.