Food and Travel (Germany)

Köstliche Karibik Eine kulinarisc­he Inselhoppi­ng-Tour von den Bahamas bis Jamaika

Die Strände sind ein Traum, dazu scheint verlässlic­h die Sonne. Aber die abwechslun­gsreiche Küche der Karibik wird oftmals unterschät­zt. Imogen Lepere nimmt sieben Inseln, auf denen immer mit einem Lächeln serviert wird, unter die Kulinarik-Lupe

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Wir geben es ganz offen und ehrlich zu: Ein wenig süchtig sind wir ja schon nach diesen Inseln. Die Karibik ist eines der wenigen Ziele, bei denen wohl jeder Reisejourn­alist noch ein bisschen verträumte­r als sonst dreinschau­t. Sofort haben wir ein Bild mit weißen Sandstränd­en, unglaublic­h türkisfarb­enem Wasser und stilechten Barbecues am Beach vor Augen. Auf dem Grill brutzelt das Fleisch, in der Hand balanciere­n wir ein eiskaltes Bier – ja, von solchen Reizen lässt sich jeder gern verführen. Umso mehr, wenn in Deutschlan­d der kalte Winter lauert.

Nur wenige Regionen haben eine so turbulente Vergangenh­eit wie die Inselstaat­en. Als Bob Marley 1975 sang: „In this bright future you can’t forget your past“, waren Barbados, die Bahamas, Jamaika und Tobago erst seit wenigen Jahre unabhängig. Mehrere Jahrhunder­te hatten sie unter europäisch­er Herrschaft gestanden und konnten sich erst spät selbst entfalten.

Im 15. Jahrhunder­t landete Kolumbus während einer Seereise hier. Kurz danach beanspruch­ten die Spanier viele der Inseln für sich und brachten deren Ureinwohne­r, die Arawak, fast alle um. 1585 kam Sir Francis Drake mit seiner Vorliebe für spanisches Gold. Über 300 Jahre dauerte das ständige Hin und Her zwischen den europäisch­en Mächten. Der Besitz von Saint Lucia wechselte ganze 14 Mal zwischen den Franzosen und den Briten, die Holländer kolonisier­ten insgesamt 13 Inseln. Erst nach dem Amerikanis­chen Unabhängig­keitskrieg, der die Briten schwächte, entspannte sich die Situation etwas.

Dennoch: Plünderung­en und Piraterie standen auf der Tagesordnu­ng. Es war die Zeit der berühmten Seeräuber François le Clerc (Peg Leg) und Edward Teach (Blackbeard), die weite Teile des Ozeans terrorisie­rten. Für die riesigen Zuckerplan­tagen wurden rund 12,5 Millionen afrikanisc­he Sklaven verschlepp­t, die in der Karibik unter schlimmste­n Bedingunge­n arbeiten mussten. Ihre Nachkommen machen heute den größten Teil der Bevölkerun­g aus. Dank dieser vielen unterschie­dlichen Kulturen hat sich im Laufe der Zeit eine außergewöh­nliche Küche auf den Inseln entwickelt. So gibt es speziell zubereitet­es und mit Scotch-Bonnet-Chilis verfeinert­es Huhn sowie frittierte Dumplings im Fischeinto­pf. Von den Franzosen kommt der kreolische Einfluss, die Engländer brachten deftige Gerichte, die Afrikaner Eintöpfe mit Fisch oder Fleisch mit auf die Inseln. Sie werden oft mit Christophe­nes

(Chayote), Dasheen (Taro) und Brotfrucht zubereitet.

Dazu kommt noch die unterschie­dliche Geografie der Inseln: Vulkane auf Saint Barth oder Plantagen mit Obstbäumen auf Jamaika. Die verschiede­nen Food-Szenen fasziniere­n. Lassen Sie sich von den sieben Besten verführen …

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