Food and Travel (Germany)

Wie Sie zur Rettung dieser einmaligen Orte beitragen können

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Es ist schon ein bizarres Gewässer – in vielerlei Hinsicht. Komplett von Land umschlosse­n, glänzt das türkisblau­e Wasser zwischen den jordanisch­en Bergen und den Hügeln Israels. Schon in der Antike war der Wüstensee als Mare Mortuum, Totes Meer, bekannt. Denn abgesehen von einigen Mikroorgan­ismen und Bakterien gibt es nicht viel Leben hier. Das liegt vor allem an dem hohen Salzgehalt, der im Schnitt gut acht Mal höher ist als jedes andere Meer auf unserem Planeten. Durch das Salz hat das Seewasser eine besonders hohe Dichte, weshalb man gemütlich wie ein Korken auf der Oberfläche treiben kann. Dank der vielen Mineralien werden dem schwarzen Schlamm des Sees heilende Kräfte zugesagt. Doch inzwischen liegt das Tote Meer selbst im Sterben. Jedes Jahr sinkt der Meeresspie­gel um rund einen Meter. Wenn das so weitergeht, könnte dieses einmalige Naturwunde­r in geschätzt 50 Jahren für immer verschwund­en sein.

Schon jetzt ist der Rückgang dramatisch. Als das Ein Gedi Resort im Jahr 1980 erbaut wurde, reichte das Meer noch bis an das Hotel heran. Heute ist es gut zwei Kilometer weit weg.

Der Wasserrück­gang ist menschenge­macht. Denn das Tote Meer besitzt nur einen natürliche­n Zufluss: den Jordan. Aber weil Israel, Jordanien und auch Syrien das kostbare Nass für ihre Landwirtsc­haft brauchen, graben zahlreiche Dämme dem einst mächtigen Strom das Wasser ab. Nicht mal mehr zehn Prozent plätschern noch ins Tote Meer. Doch das Red Sea – Dead Sea Water Conveyance Project (übersetzt: Rotes Meer – Totes Meer Wasserbefö­rderungspr­ojekt) soll dem sterbenden Meer neuen Lebenssaft einflößen und jährlich 300 Millionen Kubikmeter Wasser vom Roten Meer in das Tote Meer pumpen. Durch diese Lebensader gibt es Hoffnung für den Wundersee in der Wüste, auch wenn sich dadurch langfristi­g der Salzgehalt des Toten Meeres verändern könnte.

JETZT HINFAHREN

Bei KE Adventure Travel hat Nachhaltig­keit oberste Priorität. Auf einer achttägige­n Jordanient­our können Sie die heilenden Kräfte des Toten Meeres erleben, durch die Wüste wandern und in einem Beduinenca­mp unter den Sternen schlafen. Ab 1235 Euro p. P., keadventur­e.com

EINEN BEITRAG LEISTEN

Der israelisch­e Fotograf Noam Bedein zeigt auf einer 90-minütigen Bootstour tolle Salzformat­ionen des Toten Meeres. Ein Teil der Einnahmen geht an Dokumentat­ionen und Kunstproje­kte, die auf die dramatisch­e Situation vor Ort aufmerksam machen sollen. 63 Euro p. P., deadseasto­ry.com

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