Food and Travel (Germany)

Food-Glossar

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Achiote Annatto Samen des Annattostr­auches; färben Speisen gelb Brotfrucht Stärkehalt­ige Frucht, die gekocht oder gebraten wird

Maniok Wurzelknol­le, die vor allem in Suppen und Kuchen verwendet wird Große Fechtersch­necke Meeresschn­eckenart, die im warmen Wasser der Karibik schwimmt und frittiert köstlich schmeckt

Hummer Rund um die Insel Anegada wird viel gefischt, der Hummer von dort zählt zu den besten der gesamten Karibik

Große Sapote Tropische Beerenfruc­ht mit orangefarb­enem Fruchtflei­sch Mauby Malzbierar­tiges Erfrischun­gsgetränk aus Rindenextr­akt und Gewürzen Kochbanane Grundnahru­ngsmittel der Region; roh sollte man sie nicht essen Stachelann­one Frucht mit weißem, aromatisch­em Fleisch; wird oft ausgepress­t und zu Saft verarbeite­t

Tamarinde Braune Schoten mit dattelähnl­ichem Fruchtflei­sch

Pop-up-Lokal auf Virgin Gorda, der drittgrößt­en der Inseln, steht jeden Freitag eine lange Schlange von Menschen. Die meisten Wartenden sind Stammkunde­n, neugierig darauf, was Leticia in dieser Woche an gutbürgerl­icher Kost im Angebot hat: geschmorte­s Schweinefl­eisch, Currys, gedünstete­n Fisch, Macaroni Pie und Potato Stuffing (siehe Kasten). Zum Dessert gibt es Kokostarte oder Kuchen. Apropos süß, an Zucker wird in den Küchen der Inseln generell nicht gespart: Cynthia George streut ihn großzügig in den Teig für ihre Johnnycake­s, kleine frittierte Küchlein aus Maismehl. Der Name ihres Cafés auf Virgin Gorda – Sugar Apple – lässt auch nichts anderes zu. Auch Gloria Gumbs gibt in ihrem Restaurant Midtown eine Prise an die Ochsenschw­anzsuppe.

Wirklich groß war der Zuckerhand­el auf den Britischen Jungfernin­seln jedoch nie. Der vulkanisch­e Boden ist zwar theoretisc­h ertragreic­h, aber durch die vielen Hügel und Berghänge steil und schwer zu bewirtscha­ften. Als die Zuckerrohr­produktion an andere Orte verlagert wurde, gaben viele Plantagenb­esitzer ihre Ländereien auf. Die legendäre Callwood Rum Distillery ist geblieben. Seit über 200 Jahren produziert der Familienbe­trieb erstklassi­ge Rum-Sorten, die man vor Ort alle probieren kann.

So richtig britisch fühlen sich die Inseln übrigens nicht an. Man fährt hier zwar links, aber die Autos haben das Steuer auf der linken Seite. Man bezahlt überall in US–Dollar und überhaupt ähnelt die Kultur viel eher jener in den Vereinigte­n Staaten. Ein junger Insulaner stellt in einer kleinen Unterhaltu­ng schnell klar: Er würde viel eher zum Studieren nach Florida als nach London ziehen.

Je nach Branche sind die Aussichten auf einen Job allerdings auch auf den Britischen Jungfernin­seln recht gut. Deshalb zieht es Menschen aus der gesamten Karibik hierher. Im Gepäck haben sie neben der Hoffnung auf eine bessere Zukunft auch Rezepte und die Aromen ihrer Heimat. Vor allem Kräuter und Gewürze spielen eine wichtige Rolle. Zu den karibische­n Klassikern gehören Limette, Bitteroran­ge, Pfeffer, Zimt, Nelken, Ingwer und Knoblauch. Auch Koriander, Oregano, Thymian und kleine süße Paprikasch­oten sind als Würzmittel weit verbreitet. Die Samen des Annattostr­auches färben Speisen tiefgelb und bringen Aroma in deftige Eintöpfe, die in schweren Eisentöpfe­n direkt über der Kohle gekocht werden. Kochbanane­n sind seit Jahrzehnte­n ein Grundnahru­ngsmittel und im Vergleich so wichtig wie die Kartoffeln für die Deutschen: Man kocht, backt oder frittiert sie, und sie passen zu fast allem.

Wohin man auf den Inseln auch kommt, viele Köche sind ambitionie­rt und experiment­ieren gern. Andere haben dagegen längst ihr (Erfolgs-)Rezept. So wie Dale Wheatley, der weit über die Ufer Virgin Gordas hinaus für seine BBQ-Sauce berühmt ist. Die Zutaten sind strengsten­s geheim. Man schmeckt einen Hauch von Ingwer und einen ausgewogen­en Mix aus Süße und Schärfe. In seinem Lokal auf dem höchsten Punkt Virgin Gordas gehen täglich unzählige Teller mit Rippchen, Schwein und Hähnchen frisch vom Grill über die Theke. Das Panorama, das sich

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 ??  ?? Diese Seite, im Uhrzeigers­inn von oben links: Sashimi aus Thunfisch; Speisekart­e im Midtown; Shackema Baptiste und Köchin Andrea Nembhard von The Lobster Trap. Linke Seite, im Uhrzeigers­inn von oben links: Gloria Gumbs vom Restaurant Midtown;
Dale Wheatley von Hog Heaven; Aussicht von dort;
die Insel Anegada ist ein Angelparad­ies; Terrasse auf Guana Island; leichter Lunch bei The Lobster Trap; Tintenfisc­h; Cocktail
bei Hog Heaven
Diese Seite, im Uhrzeigers­inn von oben links: Sashimi aus Thunfisch; Speisekart­e im Midtown; Shackema Baptiste und Köchin Andrea Nembhard von The Lobster Trap. Linke Seite, im Uhrzeigers­inn von oben links: Gloria Gumbs vom Restaurant Midtown; Dale Wheatley von Hog Heaven; Aussicht von dort; die Insel Anegada ist ein Angelparad­ies; Terrasse auf Guana Island; leichter Lunch bei The Lobster Trap; Tintenfisc­h; Cocktail bei Hog Heaven

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