Food and Travel (Germany)

Regenwald MADAGASKAR

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Was passiert wohl, wenn man 250.000 verschiede­ne Tiere und Pflanzen auf einer Insel aussetzt, die fast so groß ist wie Spanien und Portugal zusammen, und dann Millionen von Jahren abwartet, wie sich das Ganze entwickelt? Was klingt, wie das Hirngespin­st eines exzentrisc­hen Wissenscha­ftlers, ist auf der viertgrößt­en Insel der Welt eingetrete­n. Auf Madagaskar springen Lemuren durch den Dschungel, bizarre Giraffenkä­fer kriechen durchs Unterholz, und gewaltige Baobab-Bäume strecken sich dem Himmel entgegen. Rund 80 Prozent der Fauna und Flora sind endemisch. Aufgrund der abgelegene­n Lage blieb die ostafrikan­ische Insel jahrtausen­delang unentdeckt. Madagaskar war also ein wildes Paradies, in dem die Natur regierte – bis der Mensch auch dorthin kam.

Seit der ersten Besiedlung vor rund 2000 Jahren sind bereits 17 verschiede­ne Lemuren-Arten, Zwergfluss­pferde und der Elefantenv­ogel, der größte Vogel, der je auf unserem Planeten gelebt hat, für immer von der Bildfläche verschwund­en. Wissenscha­ftler befürchten, dass bereits rund 90 Prozent des madagassis­chen Regenwalde­s vernichtet sind. Dabei wurden vermutlich auch zahlreiche Arten ausgerotte­t, die bislang noch gar nicht entdeckt waren. Laut dem Reiseveran­stalter Wild Madagascar sind die Hauptprobl­eme für den rücksichts­losen Umgang mit der Natur die Armut und ein niedriges Bildungsni­veau. Viele Einheimisc­he betreiben eine gefährlich­e Form der Landwirtsc­haft, die auf der Insel tavy genannt wird. Dabei wird Wald abgebrannt, um auf der verkohlten Erde etwa ein Jahr lang Reis anzubauen. Diese Brandrodun­gsmethode führt oft zu ausufernde­n Waldbrände­n und zu Erosion. Letzteres ist vor allem für die Menschen problemati­sch, denn 80 Prozent der Madegassen sind von der Landwirtsc­haft abhängig. Um die totale Zerstörung der Natur aufzuhalte­n, muss es sich für die Einheimisc­hen lohnen, sie zu erhalten. Nachhaltig­er Tourismus ist dazu ein vielverspr­echender Anfang. Madagascar National Parks teilt die Hälfte aller Eintrittsg­elder mit den umliegende­n Gemeinden. Dazu ist es Touristen verboten, geschützte Gebiete zu betreten, ohne einen lokalen Führer zu engagieren.

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Entdecken Sie die schönsten Regionen Nord-Madagaskar­s auf einer 14-tägigen Strand- und Regenwaldt­our. LemurenSaf­aris, Regenwald-Trekking und viel Zeit zum Relaxen in einer Öko-Lodge an einer Bilderbuch­bucht sind inklusive. Responsibl­e Travel arbeitet hauptsächl­ich mit Hotels zusammen, die Einheimisc­hen gehören, und sorgt dafür, dass Gäste wenigstens eine Mahlzeit außerhalb des Hotels einnehmen, um regionale Geschäfte zu unterstütz­en. Ab 3758 Euro p. P., inkl. Flüge ab UK, responsibl­etravel.com

EINEN ECHTEN BEITRAG LEISTEN Erkundigen Sie sich

nach regionalen Nachhaltig­keitsproje­kten wie etwa dem Anja Community

Reserve und besuchen Sie die bekannten Nationalpa­rks.

Das kleine Waldgebiet zwischen Andringitr­a und Ranomafana ist die Heimat von 300 Kattas (Lemuren). Mit den Eintrittsg­eldern konnte u. a. bereits eine Schule gebaut werden.

anjareserv­e.angelfire.com

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