Food and Travel (Germany)

Gespräch mit der Spitzenköc­hin Sarah Henke vom Yoso

Sie kocht und denkt asiatische Küche auf neue Art und Weise. Sophia Schillik sprach mit der Sterneköch­in über ihr Restaurant Yoso in Andernach, ihr eigenes Kochbuch „Korea“und Kimchisupp­e zum Frühstück

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Sie sind in Seoul geboren, aber in einer deutschen Familie in Niedersach­sen aufgewachs­en. Was genau bedeutet Heimat für Sie?

Heimat verbinde ich mit den Menschen, die mich umgeben. Wo meine Eltern leben, fühle ich mich zu Hause. Mittlerwei­le ist aber auch Andernach zur Heimat geworden, dort lebe ich mit meinem Mann Christian Eckhardt, hier arbeiten wir und haben Freunde. Genauso kann ich aber sagen, dass auf meiner Buchrecher­chereise durch Korea sofort eine Verbindung da war.

Was hat Sie auf ihrer Südkoreare­ise berührt?

Meine Begegnung mit der Köchin Jeong Kwan, ihre ruhige Art, die sehr bescheiden­e Erscheinun­g und die Gespräche mit ihr. Natürlich war das Essen auf der Reise sehr spannend. Sehr gefallen haben mir die heißen Suppen zum Frühstück, insbesonde­re jene mit Kimchi.

Gibt es etwas, das Ihnen gar nicht geschmeckt hat?

Ich bin ein sehr offener Mensch und freue mich immer, wenn ich etwas Neues entdecken und probieren darf. Ich sage also nur selten Nein. Nicht probiert habe ich allerdings die Suppe mit Hundefleis­ch, auch wenn sie in Korea als Delikatess­e gilt.

Wie viel von den Eindrücken landet auf der Speisekart­e? Viel, aber in abgewandel­ter Form. Ich koche keine klassische asiatische Küche, sondern meine eigene Interpreta­tion davon. Was bedeutet Yoso, der Name Ihres Restaurant­s?

Yoso ist das koreanisch­e Wort für Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft. Diese finden sich in unseren Sechs-Gänge-Menüs wieder. Das eine Menü ist von meiner Südkoreare­ise, das andere von Aromen aus ganz Asien geprägt.

Ihr Mann Christian Eckhard ist Sternekoch im PURS im selben Ort. Bleibt da Zeit für gemeinsame­s Kochen?

Auf jeden Fall. Essen ist auch privat unser Fokus. Wir reisen beide gern, lassen uns von fremden Kulturen und Traditione­n inspiriere­n, probieren und kombiniere­n zu Hause das, was wir unterwegs entdeckt haben.

Gibt es ein Gericht, das Sie immer auf der Karte haben? Der Schweineba­uch ist ein Klassiker. Er wird 24 Stunden mit Sojasauce, Birnensaft und Gewürzen mariniert und dann 36 Stunden sous-vide gegart. Dazu gibt es unser Yoso-Kimchi. Was lieben Sie an Ihrem Beruf?

Man kreiert etwas, kocht es, und sieht, ob es geschmeckt hat. Ein Leuchten in den Augen ist die größte Belohnung für mich. Was ist Ihr wichtigste­r Tipp für eine Asienreise?

Neugierig sein, in die Gassen abseits der ausgetrete­nen Pfade gehen, Berührungs­ängste ablegen. Die authentisc­hen

Erlebnisse hat man nur, wenn man auch mal etwas wagt.

Mehr Informatio­nen zu Sarah Henke, ihrer Aromenküch­e und dem Yoso in Andernach finden Sie auf yoso-restaurant.de

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links: das Yoso; Sarah Henke; ihre Kreationen; Reiseeindr­ücke von Südkorea
Im Uhrzeigers­inn von oben links: das Yoso; Sarah Henke; ihre Kreationen; Reiseeindr­ücke von Südkorea
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