Piment ernten in den Pyrenäen
Rot – das ist im französischen Baskenland allgegenwärtig: terrakottafarbene Dächer, scharlachrote Café-Markisen und ochsenblutrote Fensterläden heben sich deutlich von den kalkweißen Bauten des Pays Basque ab. Im Oktober erobert die Farbe sogar die Ausläufer der Pyrenäen und dringt bis auf die Felder mit Piment d'Espelette vor. Dieser leuchtend rote Pfeffer ist der kulinarische Botschafter des französischen Baskenlandes und seiner drei Provinzen, die im Schatten des spanischen Nachbarns stehen. Doch die Franzosen haben einen ausgeprägten kulinarischen Stolz, und der rote Chili der GorriaPflanze
ist Frankreichs einziges Gewürz mit geschützter Ursprungsbezeichnung (AOP). Rund um Espelette, seiner stolzen Namensgeberin, dürfen zehn Gemeinden diesen Chili anbauen. Von Ende August bis Anfang Dezember wird geerntet, ab Oktober getrocknet. Dann baumelt der Piment d'Espelette an Schnüren von den Türen der Häuser, und Girlanden in Rottönen hängen wie Vorhänge an den weißen Wänden. In der Küche haben die scharfen Schoten den schwarzen Pfeffer als Alltagsgewürz verdrängt. Sie gehören auch in jeden Axoa, den lokalen Eintopf mit Kalbshack. Im Strandhotel La Réserve hotellareserve.com im nahe gelegenen Saint-Jean-de-Luz streut Pierre Boffo großzügig den Piment in eine Gazpacho mit Wassermelone und Bastelica-Tomaten und sorgt so für ein warmes Kribbeln. Zurück in Espelette serviert das Hôtel Euzkadi hotel-restaurant-euzkadi.com hinter rotem Fachwerk Foie gras mit Chili und Piperade mit hausgemachtem Ventrèche-Schinkenspeck.
Das Ende der Ernte wird Ende Oktober groß bei der Fête du Piment gefeiert. Stürzen Sie sich ein Wochenende ins Getümmel und bringen Sie Ihren Lieben an eine Schnur geheftete Chilis, getrockneten Piment oder einige Gläser gemahlenen Chili mit.