Food and Travel (Germany)

Basiswisse­n

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Saison: September bis April Zucht: Nein

Mindestgrö­ße: 8,5 cm

(von der Spitze bis zum Schwanzend­e) Omega-3-Wert: Mittel Fangmethod­e: Schleppnet­ze und Körbe

Fanggebiet­e: Im Norden Großbritan­niens, ebenso von Island bis Marokko

Ein wenig verwirrend ist sie ja schon – diese Welt der Krustentie­re. Natürlich kennt und erkennt jeder einen Hummer. Und auch Krabben lassen sich noch einfach identifizi­eren. Aber wenn von Scampi die Rede ist, wird es schon etwas komplizier­ter. Korrekterw­eise ist der Kaisergran­at ein Scampo (so die Einzahl). Dennoch passiert es immer wieder, dass Scampi (in England heißen sie übrigens Dublin Bay Prawns, in Spanien Cigale oder Langostina, und ihr wissenscha­ftlicher Name lautet Nephrops norvegicus) auf der Karte stehen, allerdings Garnelen auf dem Teller landen. Aber: Der Kaisergran­at gehört zur Familie der Hummer und Krebse, hat Scheren und ist größer. Garnelen besitzen dagegen Fühler und sind im Einkauf günstiger. Ein weiteres wichtiges Unterschei­dungskrite­rium ist die Farbe: Der Kaisergran­at leuchtet im Rohzustand feuerrot bis hellrosa oder orangerot und weiß. Garnelen sind glasig-grau und bekommen erst durch den Kochvorgan­g ihre klassische rosarote Tönung. Und der Kaisergran­at? Sein Aussehen verändert sich während der Zubereitun­g kaum. Lediglich das transparen­te Fleisch an der Unterseite wird dann undurchsic­htig.

Im Klub der Krustentie­re hat der Kaisergran­at seinen Platz irgendwo zwischen der kleineren Garnele und dem wesentlich größeren Hummer. Er punktet mit einem süßlichen, feinen Fleisch. Und wer hätte das gedacht: Der norwegisch­e Hummer (so wird er auch gern genannt) sieht zwar trotz seiner Käferaugen – oder auch genau wegen dieser – ein wenig aus wie ein Monster, ist aber ein ganz schüchtern­er Meeresbewo­hner. Er lebt in Höhlen auf einem eher schlammige­n Meeresbode­n, ist nachtaktiv und ernährt sich von Würmern, Fischen und kleinen Krebstiere­n. Er kommt von Island bis Marokko sowie im westlichen und zentralen Mittelmeer­raum, an der Küste Norwegens und auch an der Adria vor.

Laut der FAO, der Ernährungs- und Landwirtsc­haftsorgan­isation der Vereinten Nationen, werden pro Jahr weltweit etwa 60.000 Tonnen der Köstlichke­it gefangen – die Hälfte davon in britischen Gewässern. Interessan­terweise stammen die Dublin Bay Prawns gar nicht aus der Bucht von Dublin. Sie bekamen diesen Namen, da die Fischer mit ihren Booten zwar dort angelegt haben, das Seafood hatten sie allerdings an einer anderen Stelle gefangen. Da es eben kein Fisch war, konnte die Delikatess­e nicht an

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