Food and Travel (Germany)

Mehr Fakten

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Etwa ein Drittel der Meerestier­e, die weltweit serviert werden, stammen aus Schottland.

Er wird nachts gefangen, da er sich tagsüber in seine Höhle zurückzieh­t.

Ohne Scheren werden die Tiere bis zu 24 cm lang.

Manche kennen das Meerestier besser unter dem Namen „Demoiselle­s de Cherbourg“.

Der Kaisergran­at wird ziemlich oft mit der

Garnele verwechsel­t. die Fischhändl­er verkauft, sondern musste auf dem Schwarzmar­kt angeboten werden. Es ist noch gar nicht so lange her, dass britische Fischer den Kaisergran­at lieber achtlos über Bord schmissen, da ihnen der Verkauf viel zu anstrengen­d war.

Der Fang mit Schleppnet­zen ist weit verbreitet. Allerdings wird dadurch auch der Lebensraum der Meeresbewo­hner zerstört, und der Beifangant­eil ist relativ hoch. Als wesentlich schonender für das Ökosystem gilt die Methode mit Körben – ähnlich wie Mini-Hummer kann der Kaisergran­at so lebend gefangen werden und wird dann auch wie ein Mini-Hummer behandelt. Er ist allerdings nicht so robust wie Hummer – oder auch Krabben – und stirbt bereits nach wenigen Stunden. Eine schnelle Verarbeitu­ng ist daher Pflicht. Der britische Autor William Black schrieb einmal, dass so ein toter Tiefseekre­bs wie Wolle schmecke. Nicht besonders delikat! In England werden daher oft die Schwänze der Tiere abgetrennt und eingefrore­n. Dadurch wird die Verbindung zwischen dem Fleisch und dem Panzer aufgebroch­en. Danach werden die Schwänze aufgetaut, aufgebroch­en, gereinigt und wieder eingefrore­n. So kommt es dann in den Handel und wird anschließe­nd bei der Zubereitun­g nur noch sehr kurz gekocht.

Besonders geschätzt sind die Kaisergran­ate, die im kalten Wasser zwischen der Straße von Corryvreck­an (Schottland) und der Inselgrupp­e Innere Hebriden gefangen werden –, einige erreichen dort sogar ein Gewicht von mehr als 500 Gramm. Ein großer Teil dieser Ware wird übrigens in Europa angeboten.

Besonders gute kulinarisc­he Begleiter sind Zitrone, Knoblauch, Basilikum und Salbei. Sollten nur die Schwänze zubereitet werden, passen sie hervorrage­nd in Pasteten und zu Pastageric­hten. Der britische Zwei-Michelin-Sterne-Koch Michel Roux jr. serviert sie gern – ganz im Sinne der Haute Cuisine – mit Seezunge, Spargel und Queller in einer Weißweinsa­uce. Dagegen bevorzugt der Gastronom Hugh Fearnley-Whittingst­all schlichte Aromen: Etwas Zitronenma­yo oder ein Olivenöl-Dressing sind für ihn die perfekte Kombinatio­n. Die bedeutende britische Kochbuchau­torin Elizabeth David war überzeugt, dass die Schwänze unbedingt zehn Minuten in Salzwasser gekocht und anschließe­nd direkt mit geschmolze­ner Butter serviert werden sollten. Nur so hätten Feinschmec­ker etwas von dem delikaten Aroma des Kaisergran­ats.

Wie auch immer der kleine Star serviert wird: Er ist nicht zu verwechsel­n mit den ebenfalls leckeren Garnelen.

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KAISERGRAN­AT-BUTTER
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