Food and Travel (Germany)

JOHANNESBU­RG

Zwischen bewegter Geschichte und jungen Menschen, die mit Energie und Ideen Richtung Zukunft steuern, entdeckt Tracy Lynn Chemaly die größte Stadt Südafrikas

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Warum dorthin? Wer an Reisen in Südafrika denkt, sonnt sich gedanklich an den Stränden Kapstadts, spaziert durch Weinberge oder geht auf Fotosafari im Wildreserv­at. Schön und gut. Doch das Herz Südafrikas schlägt in der heimlichen Hauptstadt des Landes, Johannesbu­rg. Und Joburg oder „Jozi“, wie die Einwohner ihre Stadt selbst nennen, hat jede Menge zu bieten: erstklassi­ge Museen, ein pulsierend­es Nachtleben und originelle Restaurant­s. Nicht verpassen Johannesbu­rg erfindet sich gerade neu. Ihren Ruf als Hochburg für Kriminalit­ät konnte sie leider noch nicht ganz ablegen. Doch das sollte Sie nicht davon abhalten, sich selbst vor Ort umzusehen, denn die Stadt ist fantastisc­h. Und wenn man einige Regeln beachtet, auch nahezu ungefährli­ch. Durch Viertel wie Hillbrow oder Yeoville sollten Sie allerdings besser nicht im Alleingang spazieren. Die Guides von Dlala Nje dlalanje.org führen Interessie­rte auf mehrstündi­gen Touren durch die Stadtteile und räumen mit Vorurteile­n auf. Auch kulinarisc­h wird es dabei höchst interessan­t: Es gibt leckeres Hähnchen oder Fisch direkt vom Straßensta­nd. Auch in Braamfonte­in und Maboneng flaniert man an den Ständen des äußerst angesagten Neighbourg­oods Market neighbourg­oodsmarket.co.za (samstags) und des Market on Main marketonma­in.co.za (sonntags) vorbei. Auf Letzterem deckt man sich mit handgemach­ten Souvenirs von lokalen Künstlern ein. Für einen Kaffee geht es zu Father fathercoff­ee.co.za – einer Espressoba­r, in der Bohnen aus Ruanda und Kenia geröstet werden. Das Apartheid Museum apartheidm­useum.org liefert Hintergrun­dwissen zum Land und dessen bewegter Geschichte. Kunstfans staunen hingegen über die Werke in der Galerie Everard Read & CIRCA everard-read-capetown.co.za an der Jellicoe Avenue. Abends steht Jazz auf dem Programm. Sophiatown wurde in den 50er-Jahren zum Epizentrum für südafrikan­ische Jazzmusik. Der Spirit dieser Zeit lebt etwa im The Marabi Club themarabic­lub.com weiter. Übernachte­n Ein bisschen Luxus gefällig? Dann mieten Sie sich in eine der schicken Suiten im Hotel Saxon saxon.co.za ein und genießen den 24-Stunden-Butler-Service und das ultramoder­ne Spa. Der Sonntagsbr­unch im hauseigene­n Restaurant ist auch bei Nicht-Gästen beliebt. Ähnlich opulent, aber heimeliger ist The Munro Boutique Hotel themunroho­tel.co.za mit nur fünf Suiten. Den Mittelpunk­t des Komplexes bildet ein viktoriani­scher Wintergart­en mit vielen Pflanzen. Wer mit Kindern unterwegs ist, wird ganz sicher im Tree House Studio im Fairlawns Boutique Hotel & Spa fairlawns.co.za glücklich. In zwei großen Schlafzimm­ern, einem geräumigen Wohnzimmer und dem Garten des Anwesens ist genug Platz für alle. Das elegante The Winston

Hotel thewinston­hotel.co.za bietet Suiten mit eklektisch­em Interieur und wahlweise großem Balkon oder privatem Innenhof.

Essen und Trinken In elegantem Ambiente wählt man bei Tashas tashascafe.com am Nelson Mandela Square aus einer Karte mit köstlichen Bistro-Klassikern Frühstück oder Mittagesse­n aus. Kleiner Tipp: Der Malva-Pudding, ein typisches südafrikan­isches Dessert, ist fantastisc­h. Richtig authentisc­h wird es im Restaurant Chaf Pozi chafpozi.co.za in Soweto. Hier dreht sich alles um Shisa Nyama, das heißt Fleisch vom Grill. Gegessen wird in Gemeinscha­ft, dazu gibt es Zamalek (lokales Bier) und Beilagen wie Pap (eine Art Maisbrei) und Chakalaka (eine afrikanisc­he Würzsauce). Generell ist Fleisch in Südafrika natürlich sehr beliebt. David Higgs bietet im Restaurant Marble marble.restaurant eine große Auswahl an Tomahawks, T-Bones, Rib Eyes und Co. aus dem eigenen Land und den USA an. Auch die vegetarisc­he Alternativ­e, eine in Kohle geröstete Aubergine, schmeckt wirklich hervorrage­nd. Higgs betreibt daneben auch das Restaurant Saint saint.restaurant mit italienisc­her Ausrichtun­g. Im angesagten Urbanologi urbanologi.co.za müssen Sie unbedingt Snoek (Dip aus geräuchert­er Makrele) auf Toast probieren.

Die Zeit drängt? Sollten Sie über den Lanseria Internatio­nal Airport reisen, empfiehlt sich ein Besuch der Weltkultur­erbestätte Cradle of Humankind (Wiege der Menschheit) ganz in der Nähe. Dort wurden Überreste gefunden, die beweisen, dass die meisten unserer menschlich­en Vorfahren aus Afrika stammen. maropeng.co.za Noch ein Tipp Öffentlich­er Nahverkehr ist leider kaum vorhanden. Mieten Sie am besten ein Auto. Wenn Sie unterwegs sind, sollten Sie den Car Guards, die Parkplätze bewachen, ein Trinkgeld geben. Spricht jemand vom „Robot“, ist eine Ampel gemeint.

Reiseinfor­mationen

Die Temperatur­en liegen zwischen 14 und 23 Grad. Die Währung ist der Südafrikan­ische Rand (ZAR), ein Rand entspricht etwa 0,06 Euro. MEZ+1. Die Flugzeit beträgt rund zehn Stunden.

Anreise

South African Airways bringt Sie täglich nonstop ab Frankfurt a. M. oder München nach Johannesbu­rg. flysaa.com Lufthansa fliegt direkt ab Frankfurt a. M. lufthansa.com

Weitere Informatio­nen

Visit Joburg bietet viele wertvolle Informatio­nen, Tipps und Empfehlung­en für den City Trip nach Südafrika. visit.joburg

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